Es war der bis dahin größte bisher bekannte Fall von digitalem Datendiebstahl in Deutschland: Im Januar 2014 gab das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bekannt, dass rund 16 Millionen private E-Mail-Adressen und -Passwörter von Kriminellen gestohlen wurden. Wenige Monate später wurden wieder rund 18 Millionen Zugangsdaten, darunter geschätzte drei Millionen deutsche E-Mail-Konten, gehackt. Die Sorge um Datensicherheit im Internet hat besonders seit dem NSA-Skandal zugenommen.
Daten-Hacker immer wieder am Werk
Im Jahr 2018, machten sich Hacker wieder ans Werk. Mal klauten sie Daten von Otto-Normal-Verbrauchern, mal von Prominenten. Jüngst hat ein 20-jähriger Schüler aus Mittelhessen persönliche Daten von Politikern, Promis und Journalisten über Twitter veröffentlicht. In rund 50 Fällen wurden sogar ganze Datenpakete Publik, bestehend aus Privatdaten, Fotos und persönlichen Gesprächen.
Welche Passwörter sind am sichersten?
Wie ideale sichere Passwörter aussehen sollen, ist nicht einfach zu beantworten. Und dann muss man sich auch noch alle merken können. In der BRIGITTE-Redaktion nutzt eine Kollegin den Namen Ihres Mannes als Inspiration für Passwörter, die andere verwendet ihre Wohngegend als Eselsbrücke. Aber sind das gute Grundlagen für sichere Passwörter? Wir haben uns schlau gemacht - hier kommen die wichtigsten Tipps:
Die goldenen Regeln lauteten immer: Das Passwort sollte mindestens 12 Zeichen lang sein, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen und Ziffern enthalten. Mittlerweile ist bekannt: Passwörter nach diesem Aufbau können Computersysteme knacken - und wir können sie uns oft nur schwer merken.
Viel besser: Erstellen Sie ein Passwort, das auf einem Satz basiert, den Sie sich gut merken können. Zum Beispiel: "Meine Tochter kuschelt mit einem rosa Elefanten". Aus diesem Satz nehmen Sie jeweils die Anfangsbuchstaben "MTkmerE" und ersetzen manche Buchstaben durch Zahlen oder Sonderzeichen. Das "E" könnte "€" werden und die Zahl schreiben Sie aus: "MTkm1r€".
E-Mail, Online-Banking, Facebook, Twitter, Online-Shops - auf jeder Webseite, auf der Sie angemeldet sind, sollten Sie ein anderes Passwort verwenden. Ansonsten haben es Datendiebe leicht, an Ihre Zugänge zu kommen.
Hoffentlich selbstverständlich: Auf Ihrem Computer sollte Software installiert sein, die Sie beim Surfen im Internet schützt - Firewall und Virenschutz sind das Mindeste. Tipps dazu hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hier zusammengestellt.
Da es gut ist, für jeden Account ein eigenes Passwort zu haben (siehe Tipp 2), verliert man schnell den Überblick. Eine App, in der sich Passwörter verschlüsselt speichern lassen, hilft. Zum Beispiel diese. Ein anderes Passwort-Verwaltungsprogramm ist z.B. keepass.
Um in Sachen Passwort ganz sicher zu gehen, empfiehlt es sich, die Identität per SMS zu bestätigen. Das müssen Sie pro Computer, den Sie benutzen, nur einmal machen.
Natürlich geben Sie Ihre Passwörter nicht an Dritte weiter (per E-Mail schon gar nicht), richtig? Aber trotzdem sollten Sie Ihre Passwörter regelmäßig ändern. Dazu siehe erneut Tipp 1.