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Porträt: Jördis Triebel

Mit ihrer ersten Kinorolle hat es Jördis Triebel gleich zu einer Nominierung für den Deutschen Filmpreis gebracht. Wir stellen Ihnen die Schauspielerin vor.
Porträt: Jördis Triebel
© Picture Press

"Emmas Glück" war auch "Jördis' Glück". Für ihre Rolle in Sven Taddickens Tragikomödie erhielt die vom Theater kommende Jördis Triebel (29) viel Lob und im letzten Jahr bereits den Förderpreis Deutscher Film. Mit dem Deutschen Filmpreis hat es jetzt zwar nicht geklappt - die "Göttin des Schwertes" (so die Bedeutung des skandinavischen Vornamens Jördis) musste sich Monica Bleibtreu geschlagen geben -, aber von Jördis Triebel werden wir bestimmt noch viel hören und sehen. Wir freuen uns drauf!

Jördis Triebel in sieben Worten: Sie ist ...

... uneitel: Zumindest vor der Kamera. Jördis Triebel fand es richtig gut, dass sie als Schweinezüchterin Emma dreckige Fingernägel haben durfte, ihre Achseln nicht rasiert sein mussten und es vollkommen egal war, ob sie einen Pickel im Gesicht hatte.

... (noch relativ) unbekannt: Gibt man ihren Namen bei Google ein, erzielt man gerade mal 25.600 Treffer. Hannah Herzsprung, selbst noch eine Neuentdeckung im deutschen Kino, bringt es da immerhin schon auf 127.000 Treffer, Filmpreisgewinnerin Monica Bleibtreu auf 251.000 Treffer. Seit Februar dürfte aber zumindest das Gesicht von Jördis Triebel einem etwas breiteren Publikum bekannt sein. Sie spielt in der Krimi-Serie "KDD - Kriminaldauerdienst" die Schutzpolizistin Maria Hernandez.

... berlinerisch: "Wieso denn icke?", brach es aus Jördis Triebel heraus, als sie erfuhr, dass sie den renommierten Kurt-Hübner-Preis gewonnen hat. Das war vor knapp fünf Jahren. Damals hatte die gebürtige Berlinerin gerade am Bremer Theater angefangen und hing noch sehr an ihrer Heimat und ihrem Dialekt. Den lässt sie aber auch heute gern noch durchblitzen, wenn sie darf. So wie bei ihren Einsätzen für den "KDD - Kriminaldauerdienst".

... direkt: "Ich habe sicher schon Leute vor den Kopf gestoßen mit meiner direkten Art", gestand die Schauspielerin einmal im Gespräch mit der Berliner Morgenpost. Davon muss auch "Zimmer frei!"-Moderator Götz Alsmann erfahren haben. Zu Gast in seiner Sendung durfte Jördis Triebel spielerisch beweisen, wie gut sie Menschen vor den Kopf stoßen kann. Offensichtlich so gut, dass ihr auf der "Zimmer frei!"-Website 33 Prozent die Mitwohnberechtigung verweigerten.

Das Glück liegt auf der Wiese: Jördis Triebel als Emma
Das Glück liegt auf der Wiese: Jördis Triebel als Emma
© Pandora Film

... schon lange erwachsen: Das finden zumindest viele Theaterregisseure, mit denen Jördis Triebel zusammengearbeitet hat. Schon mit Anfang 20 musste sie in Mutterrollen schlüpfen, dabei hätte sie so gern den Mädchentyp gespielt. Doch die Rollen der Julia oder Ophelia gingen an ihre Kolleginnen - und Jördis Triebel fand sich als Hamlets Mutter Gertrud auf der Bühne wieder, als "alte Schabracke im Rollstuhl".

... bodenständig: "Ich möchte kein Star sein. Ich will auf dem Boden bleiben, ein normales Leben führen, aber ich merke, wie mich das ganze Drumherum von meinem Leben wegtreibt, wie ich nur noch über mich rede. Ich muss dann auf die Bremse treten: Stopp, mal wieder zu Oma fahren, mit der Familie aufs Land, ganz normale Sachen machen." So äußerte sich Jördis Triebel kürzlich im Stern.

... männlich: Beim Filmfest München wurde Jördis Triebel letztes Jahr mit dem Förderpreis Deutscher Film ausgezeichnet. Weil diese Position aber eigentlich schon mit Schauspielkollegin Rosalie Thomass besetzt war, vergab man einfach zwei Preise bei den Damen und keinen bei den Herren. Auf der Homepage des Förderpreises erschien Jördis Triebel daraufhin als Gewinnerin in der Kategorie "Schauspiel, männlich". Passt ja irgendwie auch zum Film. Schließlich schlüpft sie in "Emmas Glück" in eine traditionelle Männerrolle und trägt Filmpartner Jürgen Vogel über die Schwelle.

Text: Katharina Wantoch Foto: Panorama Film

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