Liebe (angelaufen am 20. September)
Was ist alles nominiert? Beste Hauptdarstellerin, beste Regie (Michael Haneke), bester fremdsprachiger Film, bestes Original-Drehbuch, bester Film. Worum geht es? Um das langsame Sterben einer über 80-jährigen Frau, und ihren ebenso alten Mann, der sie so gut er kann in der gemeinsamen Wohnung betreut. Was ist daran jetzt so toll? Okay, Deutschland wurde immerhin für einen Dokumentarfilm nominiert ("Töte zuerst") - aber wir möchten natürlich auch irgendwie in den Haupt-Kategorien gewinnen. Daher konzentrieren wir uns lieber (mal wieder) auf den Österreicher Michael Haneke (natürlich auch auf Christoph Waltz, aber der ist nur einmal nominiert). Bei so vielen "Liebe"-Nominierungen sollte doch was für "uns" abfallen, oder? (Ja, "uns", immerhin wurde der Film auch mit deutschen Mitteln produziert, "wir" wollen jetzt auch ein bisschen mitgewinnen). Sehenswert? Unbedingt, allerdings sollten Sie wissen, worauf Sie sich einlassen. Michael Haneke ist nicht gerade ein sentimentaler Filmemacher, und sein nüchterner, unerbittlicher Blick darauf, wie entwürdigend und schmerzvoll das Leben für die meisten Menschen endet, ist größtenteils nur schwer zu ertragen. Wenn Sie das nicht abschreckt, winken als Belohnung ein eindringlicher Film mit zwei überwältigend starken Hauptdarstellern, und ein Eis (ernsthaft, gehen Sie hinterher ein Eis essen, um wieder ein bisschen weniger deprimiert zu sein).