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Prominente Schauspieler im "Tatort": Nicht auch noch die!

Der MDR hat voller Stolz ein neues "Tatort"-Team angekündigt. 2013 sollen Christian Ulmen und Nora Tschirner einen Weihnachtsfall in Weimar lösen. Für BRIGITTE.de-Redakteurin Katharina Wantoch kein Grund zur Vorfreude.

Neuigkeiten über den "Tatort" erreichen langsam die Meldungsdichte von Themen wie der EU-Krise. Nur während die EU zu wenig Geld hat, scheinen die "Tatort"-Macher aus dem Vollen schöpfen zu können. Immer mehr große deutsche Promis werden in die "Tatort"-Gemeinde eingekauft. Ulrich Tukur ermittelt samt Gehirntumor im Hessischen, Til Schweiger dreht gerade seinen ersten Hamburg-"Tatort" - und weil für den Norden ein Kommissar Marke Proll offenbar nicht ausreicht, darf auch Wotan Wilke Möhring bald für den NDR Verbrecher jagen.

Die neueste "Riesengeschichte", wie MDR-Fernsehchef Wolf-Dieter Jacobi es nennt, rollt nun in Form von Christian Ulmen und Nora Tschirner auf uns zu. Die beiden sollen zu Weihnachten 2013 am "Tatort" Weimar ermitteln - ob einmalig oder alle Jahre wieder, ist noch ungewiss. "Ulmen und Tschirner brennen für das Projekt", heißt es. Mich elektrisiert diese Nachricht überhaupt nicht. Es ist gar nicht so, dass ich all diese "Tatort"-Neuzugänge als Schauspieler doof finde. Ulrich Tukur mag ich sehr und über Christian Ulmen habe ich mich zum Beispiel in "Mein neuer Freund" bestens amüsiert. Aber muss denn jede bekannte Nase ihre Erfüllung im "Tatort" finden? Hat das Fernsehen denn nicht genug andere attraktive Rollen zu vergeben? Und könnte ein in die Jahre gekommenes Format wie der "Tatort" nicht gerade durch unverbrauchte Gesichter wieder spannender werden? Wenn große Namen wenigstens großartige Fälle garantieren würden, wäre ich milder gestimmt, aber das ist ja leider auch nicht der Fall. Mein Rat an die "Tatort"-Macher lautet deshalb: Investiert lieber ordentlich Geld in richtig gute Drehbücher, als einen Promi nach dem nächsten zu verpflichten.

P.S. Und wenn schon immer neue "Tatort"-Ermittler nachkommen müssen, könnte man doch auch mal welche in den Ruhestand verabschieden. Ich zum Beispiel könnte prima auf Lena Odenthal verzichten (und hätte auch nichts dagegen, wenn der Schweiger gar nicht erst zum Dienst erschiene).

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