Das Nintendo DS ist jetzt schlanker denn je: Es hat selbst gegenüber der "Lite"-Version abgenommen, ist vier Gramm leichter und obendrauf sind seine zwei Bildschirme ein kleines Stückchen größer geworden (3,25 Zoll). Kleiner Wermutstropfen: Durch den kleinen Verlust der Größe gibt es keinen GBA Spiele-Support mehr. Das DSi hat im Gegensatz zu den Vorgängern ein mattes Plastikgehäuse und eine völlig neue Benutzeroberfläche, die stark an das Nintendo Wii angelehnt ist.
Auffälligstes Feature sind die beiden neuen Kameras, von denen eine nach innen und eine nach außen gerichtet ist. Für "normales" Fotografieren ist die Auflösung einen Tick zu gering, aber hier geht es ja vor allem um Spaß. Und den gibt es bei den DSi-Kameras zum Beispiel durch die elf verschiedenen Linsen, mit denen ihr eure Fotos frei verändern und verzerren könnt. Im integrierten Album könnt ihr dann eure geschossenen Fotos noch zusätzlich mit verschiedenen Tools bearbeiten. Das sorgt für besonders großen Spaß, da ihr euch zum Beispiel eine rote Nase malen, eine Blumen-Hippie-Brille aufsetzen oder lauter bunte Punkte auf das Bild setzen. Wenn man also zuvor ein ganz schlichtes Portrait-Foto hatte, entsteht daraus ein kunterbuntes, selbst kreiertes und vor allem ganz individuelles Bild. Außerdem kann man sich in lustige Rahmen setzten oder sich in allen Regenbogenfarben einfärben.
Die große Auswahl an verschiedenen Optionen sorgt dafür, dass einem ganz bestimmt nicht langweilig wird. Und falls der interne Speicher (256 MB) nicht reicht, kann man ihn mit einer SD-Card erweitern. Die SD-Card ermöglicht es einem zusätzlich, die originellen Fotos auf den PC zu laden, um sie anschließend zum Beispiel auszudrucken. Umgekehrt funktioniert das leider nicht - Fotos, die nicht mit dem DSi gemacht wurden, könnt ihr euch auch nicht darauf ansehen oder bearbeiten.
Musik-Feature und Internet
Ähnlich verspielt wie die Kameras ist auch der integrierte Musik-Player: Dort könnt ihr mit Klängen, Musik und Stimmen experimentieren. Das Tempo lässt sich verlangsamen und beschleunigen und auch die Tonhöhe könnt ihr beliebig ändern. So wird zum Beispiel aus einem ganz normalem „Hallo“ ein ganz tiefes, dunkles und langsames „Haaaaaalloooooo“ oder ein ganz hohes, schnelles und schlumpfiges „Hallo“. Auch eure eigene Musik könnt ihr natürlich bearbeiten - vorausgesetzt, sie ist im AAC-Format gespeichert. Wer seinen Lieblingssong am liebsten lautstark mitsingen möchte, den Text aber nicht richtig versteht kann, verlangsamt einfach das Tempo und kann dann ganz entspannt Wort für Wort heraushören.
Neben den Kameras das wichtigste neue Feature: verbessertes Internet! Das DSi hat nun endlich genug Rechenleistung um sich auch in verschlüsselte Netzwerke einzuklinken. Und: Es gibt wie beim Wii einen Online-Store, wo ihr euch neue Spiele und Anwendungen herunterladen könnt. Dort gibt es etwa DSi-exklusive Titel wie "Warioware - Snapped", bei dem ihr hektische Minigames mit der Kamera steuern müsst - fast wie eine Hosentaschenversion vom Playstation-Eye-Toy. Retro-Fans können sich dort auch Games-Klassiker von alten Nintendo- und Sega-Systemen besorgen.
Den Opera-Internet-Browser gibt's nun netterweise sogar gratis. Doch auch mit mehr Rechenleistung bleibt das Internet auf dem DSi nur eine nette Spielerei - die Verbindung ist und bleibt leider zu langsam zum komfortablen Surfen, und Flash-Anwendungen wie Youtube laufen gar nicht.
Bym-Fazit
Natürlich könnt ihr mit dem DSi auch weiterhin spielen - und das sogar komfortabler denn je! Das Spielkreuz ist ein wenig tiefer gelegt, wodurch sich der Druckpunkt besser anfühlt und sich die Reaktionszeit verringert. Außerdem sind die Schultertasten gestrafft und geben ein besseres Feedback, was einem zusätzlichen Spielkomfort bietet. Großer Spielspaß bleibt also mit dem neuen Handheld auf keinen Fall aus!
BYM-Top: Kleines Format, endlich verschlüsseltes WLAN, Online-Store hat viel zu bieten, Kameras haben viel Potential für originelle Spiele.
BYM-Flop: Etwas geringere Batterielaufzeit, Musikplayer spielt keine MP3s, kein Import von Fremd-Fotos, kein Slot für GBA-Games.
BYM-Fazit: Wer schon ein DS hat, braucht noch nicht unbedingt das Upgrade. Die neuen Features machen Spaß, sind aber eher Evolution als Revolution. Wer noch kein Nintendo-Handheld besitzt, sollte aber den Aufpreis für das DSi investieren - allein der Online-Store wird in Zukunft eine Menge toller Games bringen. Und wer statt Spielen mit Mario und Zelda lieber Multifunktionalität wie ein digitales Fotoalbum und einen MP3-Player möchte, greift vielleicht besser zu Sonys PSP.
Der Nintendo DSi kostet um 169 Euro.