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BRIGITTE.de-Knigge: Wer wem das Du anbietet

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© Shutterstock/ Daxiao Productions
Du oder Sie? Das ist hier die Frage! Haben Sie auch schon mal überlegt, ob Sie jemandem das "Du" anbieten und es dann doch gelassen, weil Sie sich unsicher waren?

Inge Wolff war Chefredakteurin der Zeitschrift "Stil & Etikette" und macht in Seminaren und Fachbüchern mit zeitgemäßen Umgangsformen vertraut. Für uns erklärt sie, wer wem das "Du" anbietet:

"Nach alter Tradition bietet entweder die Dame oder die ältere Person das Du an.Ansonsten können sowohl Frauen als auch Männer sich gegenseitig das Du anbieten, wenn beide ungefähr gleich alt sind. Aber eine Frau kann bei einem Herrn, der sehr viel älter ist als sie selbst, nicht die Initiative zum Du ergreifen. Das muss ihr der Mann von sich aus anbieten.

Für das Berufsleben trifft diese Umgangsform allerdings nicht mehr zu, denn heutzutage ist die Hierarchie entscheidend. Es bleibt dem Chef oder der Chefin überlassen, ob er oder sie den Mitarbeitern das Du anbietet.

Rituale wie Brüderschaft trinken und Küsschen geben sind heutzutage eher selten geworden. Bietet man jemandem das Du an, ist es wichtig, es auf keinen Fall aufzuzwingen. Damit würde man sein Gegenüber in eine Zwickmühle bringen, was leider sehr oft passiert. Besser, man sagt in der Aufforderung zum Du: 'Wenn Sie das nicht möchten, können wir auch gern beim Sie bleiben'. Damit hat der Partner die Wahl und kann das Angebot ablehnen, ohne den anderen zu verletzen.

Bekommt man diese Alternative nicht, kann das Du natürlich trotzdem abgelehnt werden. Anstatt einfach 'Danke, ich will nicht' zu sagen, klingt es höflicher, zuerst etwas Nettes zu sagen und dann zu erklären, warum man das Angebot nicht annimmt: 'Ich freue mich, dass Sie unsere Beziehung für so vertrauensvoll halten, aber im Beruf duze ich grundsätzlich nicht und ich möchte da keine Ausnahme machen'. Auf diese Weise werden Missverständnisse ausgeschlossen."

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