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Frances Bean Cobain: "Einen Vater zu haben, wäre eine unglaubliche Erfahrung"

Kurt Cobains Tochter Frances Bean ist Co-Produzentin der Dokumentation "Kurt Cobain: Montage of Heck" - ein authentischer, teils verstörend ehrlicher Film mit Kultpotenzial.

Aus dem Nichts zur Stimme einer ganzen Generation aufgestiegen - so könnte man kurz den Werdegang der Grunge-Band Nirvana beschreiben. Doch so einfach ist der Weg nicht, den die Gründungsmitglieder Kurt Cobain und Krist Novoseli? mit ihrer Band gegangen sind. Das wird dem Zuschauer der Dokumentation "Kurt Cobain: Montage of Heck" bewusst.

Kurt Cobain - Musik war sein Leben und sein Untergang

Es lacht das Zuschauerherz, wenn der kleine blonde Junge auf seinem Dreirad Handküsse verteilt und verschmitzt in die Kamera grinst. Wenn er mit seiner Plastikgitarre unterm Weihnachtsbaum Luft-Soli vor der ganzen Familie spielt oder seine Zeichnungen aus Kindertagen präsentiert werden. Der Zuschauer weiß sofort - Kurt Cobain ist ein Wirbelwind. Ein Kind mit großer kreativer Energie. Ein Kind, das sich austoben, ausprobieren, geliebt werden will. Ein ganz normales Kind eben.

Doch seine Familie war nicht bereit für all die Energie, all die Liebe und Sicherheit, die er brauchte. Als die Ehe der Cobains in die Brüche ging, begann die Odyssey des Kurt Cobain. Er entdeckt Drogen und Punkmusik als Zugang zu seinen Gefühlen. Sein einziges Ziel - Musik machen. Am besten erfolgreich. Mit einer Band. Nicht mehr und nicht weniger. Er war nicht darauf vorbereitet, ein Superstar zu werden.

Frances Bean Cobain (22): "Kurt kam an einen Punkt, an dem er alles, was er war, für seine Musik opfern musste, weil es die Welt von ihm verlangte. Ich denke, das war einer der Hauptgründe, warum er nicht mehr am Leben sein wollte.“

Frances Bean Cobain: "Einen Vater zu haben, wäre eine unglaubliche Erfahrung"
© Jeff Kravitz/ FilmMagic/Getty Images

Wie die Dokumentation entstand

Courtney Love (50), Witwe des Nirvana-Sängers und Mutter der gemeinsamen Tochter Frances Bean Cobain, erlaubte Regisseur Brett Morgen den uneingeschränkten Zutritt zum Familien-Archiv. Acht Jahre nahm er sich Zeit, um die erste autorisierte Dokumentation über Kurt fertigzustellen. Acht Jahre, in denen er die persönlichen Sachen des Nirvana-Frontmanns sichtete: unveröffentlichte Musikaufnahmen, Notizen, Zeichnungen und Videos.

Die Dokumentation ist unverstellt und ehrlich. Ein Anspruch, den Tochter Frances Bean Cobain für die Produktion zur Bedingung machte. „Ich wollte, dass der Film in Kurts Worten erzählt wird, aus seiner Sicht auf die Welt. Ich wollte keinen Mythos von Kurt, keine Romantisierung seiner Person zeigen."

Vielleicht hat gerade deshalb Frances Bean Cobain an diesem Film mitgewirkt. „Seine Musik hat andere Menschen inspiriert. Für mich ist er aber auch jemand, der seine Familie auf grausame Weise verlassen hat. Er hat geglaubt, die Welt wäre ohne ihn besser dran, aber in Wirklichkeit ist es andersrum. Wäre er am Leben geblieben, hätte ich einen Vater gehabt. Das wäre eine unglaubliche Erfahrung gewesen“, so Frances Bean.

Wo ist der Dokumentarfilm zu sehen?

"Kurt Cobain: Montage of Heck" ist ab dem 28. Mai 2015 auf DVD (ab 15,99 Euro) und Blu-Ray (ab 17,99 Euro) erhältlich. Die Cinemaxx-Kinos in München, Berlin und Hamburg-Dammtor zeigen den Film an ausgewählten Terminen.

KG

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