Es gibt viele Theorien, die erklären wollen, warum die rechte Szene im Osten so viel Zulauf hat. Lukas Rietzschel, 24, nutzt für seinen Klärungsversuch die Intensität, die ein Roman bietet. Er beobachtet die Brüder Philipp und Tobias, wie sich in ihnen eine unbestimmte Wut breitmacht, die sich aus Langeweile und einer spezifischen Nachwende-Melancholie speist. Philipp schafft den Absprung, aber Tobias strandet bei Schnaps und Pegida. Was nach hartem Gegenwartsroman klingt, ist eine leise, fast zärtliche Geschichte über zwei junge, einsame Menschen. 320 S., 20 EURO, ULLSTEIN