Irene Moessinger ist vor allem einigen Berlinern ein Begriff: Sie gründete 1980 das Tempodrom - heute ein etablierter Ort für hochkarätige Konzerte am Anhalter Bahnhof, damals jedoch noch ein echtes Zelt im Schatten der Mauer am Potsdamer Platz: Vom Kinderzirkus bis zu schrillen Revues, Auftritten der Einstürzenden Neubauten, Nina Hagen und den jungen „Ärzten“ gab es alles. Moessinger, gelernte Krankenschwester und später Hausbesetzerin, hatte sich mit geerbtem Geld diesen Traum erfüllt. 2005 zog sie sich nach Querelen um die Finanzierung aus der Geschäftsführung zurück. In ihrer Autobiografie spart sie keinen Teil ihres Lebens aus. Aber am interessantesten ist der Einblick in die Zeit, als in Berlin noch alles möglich schien. 464 S., 26 EURO, GALIANI