Fantasy-Freunde, hier kommt neuer, brandheißer Stoff aus Norwegen. Oder besser gesagt gruselkalter. Denn die Autorin der "Rabenringe"-Trilogie, die mit diesem Werk ihren Anfang nimmt, baut ihre Welt meisterhaft auf die nordische Mythologie auf, und da geht es ja bekanntlich eher frostig zu. Wie in jener stürmischen Schicksalsnacht, als Heldin Hirka als Baby halb erfroren aus dem Schnee gegraben wird. Und das mitten in einem alten Steinkreis, dem Tor zu einer anderen Welt. Sie wächst bei einem Heiler auf, der allen erzählt, ein Wolf habe Hirkas Schwanz geholt. Denn niemand darf wissen, dass sie nicht wie alle anderen ist, sondern womöglich ein "Odinskind" aus Midland, jenem Sagenreich, in dem die Menschen wohnen ... Gute Fantasy-Literatur kann man zwar nicht früh genug lesen, dennoch ist diese Geschichte - trotz der jungen Heldin - eher etwas für Erwachsene. Wer TV-Serien wie "Vikings" mag und damit zurechtkommt, dass Raben trotz ihrer Vorliebe für den Leichenschmaus auf den Schlachtfeldern heilig sind und ihren Platz auf Hirkas Schulter haben, ist hier richtig. Ü: DAGMAR MISSFELDT UND DAGMAR LENDT, 656 S., 20 EURO, ARCTIS