Das Bösland, das ist für Ben der Dachboden, auf dem der jähzornige Vater den Jungen misshandelte, wenn ihm danach war, und das war oft so. Das war der Ort, an dem er 1984 eben diesen Vater fand, aufgehängt an seinem Gürtel am Dachbalken, da war Ben zehn. Und wo drei Jahre später seine Schulfreundin Matilda mit einem Golfschläger zu Tode geprügelt wurde. Bens Fingerabdrücke waren darauf. Er hat lange in der Psychiatrie zugebracht, aber 30 Jahre später hat er sein Leben einigermaßen im Griff. Hat einen kleinen Fotoladen und ein stilles Leben, von dem er nur seiner Therapeutin erzählt. Doch dann entwickelt er Urlaubsfotos, erkennt seinen alten Freund Kux, und in entfernten Regionen seines Hirns taucht Verdrängtes auf: War Kux nicht auch dabei, als Matilda starb? Und hatten sie nicht ständig Super-8-Filme gedreht? Der Österreicher Bernhard Aicher, seit seiner Serie um die Bestatterin Brünhilde Blum ein Superstar der Thriller-Szene, schickt seinen Anti-Helden auf die Reise in seine dunkle Vergangenheit, kurze Erzählabschnitte wechseln mit drehbuchartigen Dialogen. Das ist in der Form ungewöhnlich - und psychologisch extrem faszinierend. 448 S., 20 EURO, BTB