Wie man es dreht und wendet, "Nightmare before Christmas" ist irgendwie ... merkwürdig. Die Geschichte von Kürbis-König Jack, der von der jährlichen Halloween-Erschreckerei so unterfordert ist, dass er einen fremden Feiertag mit übernehmen möchte, springt munter zwischen Grusel-Optik und Weihnachts-Kitsch hin und her, ohne bei einem von beiden so richtig anzukommen. Hauptfigur Jack meint es ja eigentlich gut, ist aber dermaßen planlos, dass man bei den vielen Katastrophen, die er anrichtet, nicht so richtig mitfiebern kann. Und überhaupt: Wieso ist es so einfach, den Weihnachtsmann zu entführen? Wichtige Kritikpunkte, allesamt piepegal. Für mich gehört dieser Weihnachts-Alptraum zur Adventszeit wie die rote Nase auf Rentier Rudolph (oder auf Jacks Geisterhund Zero). Die Musical-Einlagen haben selbst in glücklichen Momenten eine für die Geisterstunde angemessene Schwermut (Jingle Bells in Moll? Warum nicht?) und die mühevolle, händische Animation der Figuren lässt auch 30 Jahre später noch die meisten Computer-Trickfilme alt aussehen. Außerdem eine Weihnachtstradition: Mit anderen Menschen darüber streiten, dass dieses melancholische Meisterwerk NICHT von Regisseur Tim Burton gedreht wurde, auch wenn sein Name über dem Titel steht. – Henning