Anzeige

"Mamma Mia! Der Film": Alles so schön bunt hier

"Mamma Mia! Der Film" - ein Sommerhit für alle, die ein musikalisch-modisches 70er-Revival erleben wollen und ABBA lieben.

image

Schrill, schriller - Mamma Mia! Die Adaption des ABBA-Musicals versprüht ausgelassene Lebensfreude. Auf großer Kinoleinwand erlebt der Zuschauer Meryl Streep, Pierce Brosnan und Colin Firth, wie er sie noch nie zuvor gesehen hat. Nämlich - bei einer Musicalverfilmung nicht überraschend- singend und tanzend. Klassische Filmkritik ist hier fehl am Platz. Statt Tiefgang und virtuoser Schauspielkunst zeigt "Mamma Mia! Der Film" neue Gesangstalente. Glücklicherweise werden auch in der deutschen Film-Fassung alle Hits der Schweden im Original, also auf Englisch gesungen. Zwischen den dominierenden Ad-hoc-Songeinlagen aus dem ABBA-Repertoire wird die Geschichte von Sophie (Amanda Seyfried), ihrer chaotischen Hippie-Mutter (Meryl Streep) und fünf weiteren, jung gebliebenen 68ern hin und wieder eingeblendet.

Sophies Leben scheint perfekt. Sie lebt auf der wunderschönen griechischen Insel Kalokairi, ist mit dem zärtlichen Sunnyboy Sky (Dominic Cooper) verlobt und sieht mit ihren blonden Engelslocken einfach hinreißend aus. Das Glück ist beinahe vollkommen - wäre da nicht ihr innigster Wunsch. Bei ihrer Traumhochzeit möchte die 20-Jährige von ihrem Vater zum Traualtar geführt werden. Das Problem: Sie hat keine Ahnung, wer er ist. So lädt sie heimlich die drei potenziellen Vaterschafts-Kandidaten auf die Mittelmeerinsel ein: den smarten Geschäftsmann Sam (Pierce Brosnan), den verklemmten Banker Harry (Colin Firth) und den abenteuerlustigen Weltenbummler Bill (Stellan Skarsgård). Das vorprogrammierte Chaos endet in einem feuchtfröhlichen Happy-End, bei dem sich die Ereignisse überstürzen. Kurz gesagt: An dieser Stelle passiert all das, worauf die Darsteller fast neunzig Minuten lang hingesungen haben. Geheimnisse werden gelüftet und alte Gefühle wieder geweckt. Wer nun der leibliche Vater von Sophie ist, bleibt letztlich vollkommen unwichtig. Und seien wir mal ehrlich: Würde ein Vaterschaftstest nicht die Idylle dieser glückseligen Traumwelt trüben?

Trotz des trivialen Plots und ziemlich flacher Dialoge kommt in der pittoresken Mittelmeerkulisse keine Langeweile auf. Das liegt auch an peinlich-komischen Momenten wie dem pubertären Gekreische von Donna (Meryl Streep) und ihren beiden Jugendfreundinnen (Julie Walters und Christine Baranski) oder den lächerlichen Tanzschritten der athletischen Beachboys mit Schwimmflossen. "Mamma Mia! Der Film" ist auf jeden Fall das richtige Rezept gegen betrübte Gemüter und verregnete Sommertage.

Der Trailer zum Film

Tanja Warkentin Fotos: image.net

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel