Dorfpunks: Subversives Abhängen in der Provinz
"Merkt ihr was, Leute? Eben waren wir noch Scheiße... und jetzt sind wir 'ne Band!"
Im Sommer 1984 ist der Punk auch in der norddeutschen Provinz angekommen: Malte Ahrens (Cecil von Renner) nennt sich jetzt Roddy Dangerblood, hängt mit seinen Kumpels im Wald ab, trinkt Bier, langweilt sich durch seine Töpfer-Lehre und träumt von der großen Freiheit. Die spießige Landjugend prügelt Roddy für sein Rebellentum, und selbst seine Alt-68er-Eltern kommen nicht mehr mit.
Beim Abhängen und Biertrinken kommt Roddy eine Idee: "Wir gründen einen Band!". Fliegevogel (Ole Fischer), Sid (Pit Bukowski) und die anderen Dorfpunks sind begeistert. Doch für alle steht fest: "Wir sind keine Sklaven der Popindustrie". Entsprechend desaströs enden die ersten Auftritte der Band, die etwa täglich ihren Namen wechselt. Und über allem schwebt die große Frage: Ist das Punk?
Aus Rocko Schamonis autobiografischem Roman "Dorfpunks" hat Lars Jessen einen bildschönen Film voll leiser Ironie gemacht, der lustig ist, seine Protagonisten aber nicht ins Lächerliche zieht. Dafür erträgt man auch die vielleicht blödeste Liebesszene der Filmgeschichte und den leicht anstrengenden, da ziemlich altklugen Hauptdarsteller Cecil von Renner.