"Und die Frau von Herr Ringier?" Herrn Weiß schwieg. Er war echt ein Haudegen. Wir parkten vor einer Doppelhaushälfte mit Jägerzaun, neben der ein großes, dunkles Gebäum stand. Hinter den Fenstern bewegte sich nichts, tote viereckige Augen, die zusammen mit der Haustür ein miesepetermäßiges Harlekingesicht ergaben. Herrn Weiß und ich öffneten eine modrige Pforte und durchschritten einen von Unkraut besiedelten Vorgarten. Auf einem Klingelschild stand mit krakeligem Kuli "Ringier". Ich hatte mir unter diesem Namen eine abgefahrene Glasvilla vorgestellt, mit hellem Wohnzimmer und weißem Flügel, wie bei Derrick, in dem eine bigtittige Witwe im seidigen Morgenmantel heulte.
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