Ihren Hundersten feiert Tante Jele allein im Altersheim am Gardasee, Covid 19 geschuldet. Sie ist gelassen, hat sie als Jüdin doch schon das 20. Jahrhundert überlebt, einen Mann, den sie nur aus Dankbarkeit heiratete, und ihre italienische Schwiegermutter. Zeit habe sie noch genug. Adriana Alteras setzt mit "Besser allein als in schlechter Gesellschaft" dieser Frau, die ihr seit ihrer Kindheit immer zur Seite stand und stets einen – willkommenen oder unwillkommenen – Rat parat hatte, ein höchst vergnügliches, aber tiefsinniges Denkmal. (240 S., 22 Euro, Kiepenheuer & Witsch)