Eigentlich lese ich lieber Psychothriller als Biografien. „Was mit wichtig war“ hat mich dennoch gepackt. Denn Menschen, die noch eine ganz andere Ära erlebt haben und über diese berichten, faszinieren mich. Vor allem, wenn sie diese Zeit mitgeprägt haben. Marion Gräfin Dönhoff war so eine Frau. Sie hat den letzten deutschen Kaiser im Exil getroffen, erlebte fast das ganze 20. Jahrhundert und war über fünf Jahrzehnte in unterschiedlichen Funktionen für die Wochenzeitung DieZeit tätig. Bis kurz vor ihrem Tod mit 92 Jahren führten Haug von Kuenheim und Theo Sommer Gespräche mit der Gräfin. Über ihr Leben und was ihr wirklich wichtig war. Leider verstarb sie, bevor das Projekt zu einem Abschluss kommen konnte. Die Aufzeichnungen bieten dennoch faszinierende Einblicke in die Gedankenwelt einer Frau, die sich oft selbst weniger bedeutsam einschätzte, als es ihre Weggefährten taten. Absolut lesenswert. Sabine, SEO-Redakteurin Familie