Alex Beer – Felix Blom: Der Schatten von Berlin
Alex Beer – eigentlich heißt die Österreicherin Daniela Larcher – hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Expertin für historische Krimis entwickelt. Das hat auch mit ihrem alten Leben zu tun, Larcher ist ausgebildete Archäologin. Und ein Archäologe ist es auch, mit dem der zweite Fall ihres neuen Ermittlers Felix Blom im Winter 1879 beginnt. Ein toter, um genau zu sein, denn der Sarg von Eduard Rohland, kürzlich verstorben, wird in der Krypta der Berliner Kirche St. Hedwig aufgebrochen. Weil nichts gestohlen wird und die Leiche unbeschadet bleibt, stellt die Polizei ihre Ermittlungen rasch ein. Blom und seine Partnerin Mathilde Voss werden von der Schwester des Toten damit beauftragt, das rätselhafte Vergehen zu ergründen. Und stellen fest: Der Mord an zwei kleinen Banditen hat unmittelbar mit ihrem Fall zu tun. Wie der ehemalige Meisterdieb Blom, immer noch ein Dorn im Auge der Polizei, sich gemeinsam mit Mathilde der Lösung nähert, ist rasant, unterhaltsam und spannend. (336 S., Limes)
Christof Weigold – Der böse Vater
Fünfeinhalb Jahre hat der Privatdetektiv Hardy Engel unschuldig im Gefängnis gesessen. Als er 1929 entlassen wird, hat sich sein Betätigungsfeld Hollywood verändert – aus dem Film-Dorf ist eine Glitzermetropole geworden, der Tonfilm hat viele Stummfilmstars arbeitslos gemacht. Nicht aber Hardy Engel: Der soll den (verbürgten) Tod des Regisseurs Thomas Ince untersuchen, der auf der Jacht von Randolph Hearst umgekommen ist … Opulent, super recherchiert und glänzend geschrieben! (624 S., Kampa)
Michael Kobr – Sonne über Gudhjem
Michael Kobr? Das ist der Typ, der zusammen mit Volker Klüpfel vor 20 Jahren den Allgäuer Kommissar Kluftinger erfunden hat. Von beiden nimmt sich der in Kempten geborene Autor jetzt eine Auszeit. Und schickt Lennart Ipsen auf Ermittlungen. Und zwar auf Bornholm, wo der frisch versetzte Interpol-Polizist Burnout und Scheidung verarbeiten will. Aber Hygge ist nicht: In seiner ersten Woche wird Schweinebauer Kristensen in der eigenen Räucherkammer zu Tode, na ja: geräuchert. (416 S., Goldmann)
Heinrich Steinfest – Gemälde eines Mordes
Eigentlich hat Markus Cheng eigene Sorgen, in seinem Kopf wuchert eine "Raumforderung". Aber sein Job sind eben die Sorgen anderer Leute, zum Beispiel die von Astrid Roschek. Die schickt die Wiener Ermittlerin Frau Wolf und ihren Assistenten Cheng nach Australien, wo ihr Mann Oliver, ein Wombatforscher, nicht von einer Expedition zurückgekehrt ist. Dort stößt das Duo auf vier seltsame deutsche Lottogewinner … Diese Sprache, diese Fantasie: Steinfest ist toll. (288 S., Piper)
Katrine Engberg – Glutspur
Fünf Bücher um das Kopenhagener Ermittlerduo Kørner/Werner haben Katrine Engberg zum Krimi-Superstar gemacht. Jetzt schickt die Dänin mit Liv Jensen eine neue Heldin ins Rennen. Die ist Ende 20 und umständehalber Privatdetektivin, ohne Fall. Das ändert sich, als ein Ex-Kollege von der Polizei sie um Hilfe in einem Cold Case bittet, dem Mord an einem Journalisten. Doch auch zwei andere Todesfälle beschäftigen sie. Plötzlich offenbaren sich Zusammenhänge. (Ü: Hanne Hammer, 464 S., Piper)