Lorenz Pauli – Entschuldigung
Einen Fehler einzugestehen, fällt oft schwer. So zu tun, als sei nichts passiert, scheint dagegen viel einfacher. Zumindest kurzfristig gesehen, denn oft gerät man so nur immer tiefer ins Schlamassel und landet am Ende vielleicht sogar mit dem Krankenwagen im All. Charmanterweise hat der kleine Juri in diesem von Miriam Zedelius illustrierten Bilderbuch dies längst begriffen und gibt Dr. Bitter ein bisschen Nachhilfe, wie die "erwachsene" Lösung aussieht, nämlich: sich entschuldigen. (32 S., 18 Euro, Atlantis, ab 4)
Petra Postert – Flussabwärts nach Amerika
Im 18. und 19. Jahrhundert war der Kontinent im Westen der große Traum vieler in Europa, die einen Ausweg aus Armut oder anderen Problemen suchten – und das Ende einer beschwerlichen Reise, wenn man es denn überhaupt so weit schaffte. Auch Jacob ist zum Aufbruch gezwungen. Seine Fahrt den Rhein hinab nach Rotterdam – und vielleicht noch weiter? – ist voller Abenteuer. Besonders wird sie, weil sie teilweise aus der Sicht des Flusses selbst erzählt wird. (256 S., 17 Euro, Tulipan, ab 12)
Andreas Langer – Schneekinder
Jorland ist ein karges Land mit kurzen Sommern und langen Wintern – und im Krieg, weshalb die Erwachsenen an die Front und die Jungen ins Bergwerk müssen. Die 14-jährige Elin hat es als ältestes der "Schneekinder" also eh nicht leicht. Und dann steigen auch noch steinerne Riesen und größere Schrecken in ihr Dorf hinab. Es beginnt eine atemlose Flucht, die den Zusammenhalt der Kinder auf die Probe stellt und die Seite für Seite fesselt. Welches reale Land die Inspiration zu diesem Buch lieferte, ist unschwer zu erkennen: Wäre er dem Zauber Islands nicht erlegen, hätte er es nie geschrieben, so der Autor. (352 S., 16 Euro, Ueberreuter, ab 11)
Julia Blesken – Hasenherz
Der ängstliche Fridi, den sein Vater zu den Pfadfindern schickt, obwohl er "eher so der Typ für nacheinander" ist, der coole Zeck, Primaballerina Polina, "Ich schwör, ich kenn mich aus"-Musti und natürlich Jennifer Klar, die nicht nur gern an Frolic knabbert, sondern auch sonst immer den Mund aufmacht – nach "Mission Kolomoro", ausgezeichnet mit dem Kirsten-Boie-Preis, schickt Julia Blesken das bunte Quintett in ein neues Abenteuer. Und das ist wiederum ein großer Spaß. 352 S., 15 Euro, Oetinger, ab 11
Tom Adams – Unheimlich krasse Geheimnisse
Bücher über mysteriöse Phänomene sind bei Kindern schon lange der Kracher. Meist haben sie einen Plastikeinband und sind nicht gerade schön. Nicht so "Die 100 gruseligsten Rätsel der Welt", die in diesem liebevoll gestalteten Band wenn nicht gelöst, so doch zumindest anspruchsvoll beleuchtet werden. Nessie, Stonehenge, Glibberregen? Ein Lese-Erlebnis, untermalt von Illustratorin Yas Imamura, das wohlig für Gänsehaut sorgt. (Ü: Stefanie Brägelmann, 96 S., 24 Euro, E. A. Seemann, ab 10)