Sin Blaché und Helen Macdonald – Prophet
Berühmt wurde Helen Macdonald mit ihrer Greifvogel-Zähmung "H wie Habicht". Mit Sin Blaché hat sie jetzt etwas geschrieben, was viele Fans ihres Bestsellers vielleicht verstört: Das Duo sprengt alle Genre-Grenzen und lässt zwei schräge Vögel, die beim Geheimdienst gelandet sind, Jagd auf eine teuflische Waffe machen: Der Stoff namens "Prophet" tötet, indem er die schönsten Erinnerungen seiner Opfer lebendig macht. Genialer Mix aus Horror, Humor und Akte X. (Ü: Thomas Gunkel, 528 S., 25 Euro, Hanser)
Laurent Gaudé – Hund 51
Laurent Gaudé führt seinen "Hund 51" in die nahe Zukunft: Zem, Schnüffler mit der Dienstmarke 51, verdingt sich als Ordnungshüter für den globalen Unterjocher, einen Konzern namens GoldTex. Geboren ist Zem noch in Griechenland, das nach der Staatspleite entvölkert und als Müll-Endlager genutzt wird. Spannender Krimi noir, der in den 50er-Jahren unseres Jahrhunderts spielt, wo das Böse in einer Megacity mit brutaler Drei-Zonen-Gesellschaft einen soliden Nährboden hat. (Ü: Christian Kolb, 336 S., 24 Euro, dtv)
Sara Gran – Das Buch der kostbarsten Substanz
Ich bin den Krimis der US-Autorin Sara Gran verfallen, seit mit der "Stadt der Toten. Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt" endlich ein Buch von ihr auf Deutsch erschien und vor zehn Jahren dann gleich den Deutschen Krimipreis absahnte. Auch ihr neues Werk geizt nicht mit Selbstbewusstsein im Titel. Schließlich ist "Das Buch der kostbarsten Substanz" das mächtigste okkulte Buch der Welt – raunt man in der Szene, in der Ex-Bestsellerautorin Lily Albrecht für die Stinkreichen unter den Sammler:innen Buchschätze aufspürt. Ein Mystery-Thriller, der sich anfühlt, als hätte eine belesene Frau ohne Berührungsängste den "Namen der Rose" aus den lustfeindlichen Klostermauern befreit. (Ü: Conny Lösch, 361 S., 17 Euro, Suhrkamp)
Danielle Trussoni – Ingenium
Hier kommt was für Fans von Dan Brown. Wie dessen Megaseller "Illuminati" und "Sakrileg" ("The Da Vinci Code") kriegt das Werk der US-Autorin Danielle Trussoni bei uns einen lateinisch anmutenden Titel verpasst. Ein "Ingenium" ist ein Mensch mit einer großen geistigen und schöpferischen Gabe. Wie Superhirn Mike, der Codes und ein uraltes Mysterium knacken kann. Darum heißt der knifflige Thriller im Original auch "The Puzzle Master". (Ü: Kathrin Bielfeldt/Jürgen Burger, 432 S., 18 Euro, Hoffmann und Campe)
Cassandra Clare – Sword Catcher
Weltbestsellerautorin Cassandra Clare ("City of Bones") hat schon über 50 Millionen Bücher verkauft. Das werden noch mehr, denn jetzt kommt "Sword Catcher – Die Chroniken von Castellan", ihre erste High-Fantasy-Saga. High Fantasy – das ist Mittelalter, wo mit Magie Schwerter und Ränke geschmiedet werden. In bester Tradition von Tolkien und J.R.R. Martin, der auch schon Fan dieses Romans ist, geht’s um Liebe, Macht und den Sieg über das Böse. (Ü: Heinrich Koop/Franca Fritz, 800 S., 24 Euro, Penhaligon, ab 25.10.)