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Jamais-vu Wetten, du kennst dieses seltene Phänomen nicht?!

Jamais-vu
© deagreez / Adobe Stock
Unser Gehirn spielt uns öfters mal einen Streich, zum Beispiel mit einem Déjà-vu. Wir glauben etwas bereits erlebt zu haben, auch wenn es gar nicht stimmt. Doch wusstest du, dass es auch ein Jamais-vu gibt?

Die meisten Menschen hatten schon einmal das Gefühl, etwas erlebt zu haben, aber sich einfach nicht an die Einzelheiten erinnern zu können. Das Phänomen Déjà-vu, das übersetzt "schon mal gesehen" bedeutet, ist für viele Forscher:innen ein Rätsel, da es schwer zu untersuchen ist. Doch es gibt ein Phänomen, das noch weniger erforscht ist – das Jamais-vu. 

Jamais-vu – Das Gegenteil zum Déjà-vu

Übersetzt bedeutet Jamais-Vu genau das Gegenteil zum Déjà-vu – "noch nie gesehen". Dabei fühlt sich etwas Vertrautes plötzlich neu und ungewohnt an. Wörter, Orte oder sogar Personen, die wir aus dem alltäglichen Leben kennen, können sich aus dem Nichts fremd anfühlen. 

Forscher:innen lösten das Jamais-vu in Studien künstlich aus

Die Forscher:innen Akira O’Connor und Christopher Moulin haben mehrere Studien zu diesem Phänomen durchgeführt und wurden für ihre Arbeit sogar mit dem Ig-Nobelpreis ausgezeichnet. In ihren Studien ist es ihnen gelungen, das Jamais-Vu bei den Proband:innen künstlich auszulösen. Während der Untersuchung sollten die Teilnehmer:innen immer wieder dieselben Wörter auf Papier schreiben. 

Das Ergebnis war erstaunlich – nach durchschnittlich 33 Wiederholungen haben die Teilnehmer:innen die Übung abgebrochen. 70 Prozent der Proband:innen hatten dabei die Empfindungen eines Jamais-Vu. Nach wiederholtem Aufschreiben der Wörter hatten die sie das Gefühl, die jeweiligen Wörter nicht mehr als real wahrzunehmen. Vielmehr hatten die Studienteilnehmer:innen den Eindruck, die Wörter nicht richtig schreiben zu können oder sie zum ersten Mal zu sehen. 

Forschungsergebnisse könnten dabei helfen, Zwangsstörungen besser zu verstehen

Die Erkenntnisse aus dem Jamais-Vu-Experiment könnten Forscher:innen helfen, Zwangsstörungen besser nachzuvollziehen. "Jamais-Vu ist ein Signal dafür, dass irgendetwas zu automatisch, zu häufig, zu repetitiv geworden ist. Es hilft uns, uns aus unserer aktuellen Wahrnehmung auszuklinken, und das Gefühl der Unwirklichkeit ist eigentlich ein Realitätscheck", so die Forscher:innen. Die beiden Wissenschaftler:innen weisen daraufhin, dass zwanghaftes Wiederholen von Tätigkeiten wie beispielsweise das Fixieren von bestimmten Dingen die Wahrnehmung der jeweiligen Personen stark beeinflussen kann.

Verwendete Quellen: Taylor & Francis Online, rnd.de, history.de

Brigitte

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