Wie schon in ihren anderen beiden Büchern („Das Haus der Frauen“ und „Der Zopf“) stellt Laetitia Colombani eine Frau in den Mittelpunkt ihrer Geschichte, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht. Dieses Mal ist es Léna, die am Golf von Begalen ihr Leben in Frankreich vergessen will. Jeden Morgen beobachtet sie das indische Mädchen Lalita, das seinen Drachen steigen lässt. Nachdem Lalita Léna aus dem Meer rettet, als diese fortgespült wird, fasst Léna einen Plan: Sie will Lalita, die statt zur Schule zu gehen, für ihre Familie arbeiten muss, das Lesen und Schreiben beibringen. Am Ende entsteht daraus eine ganze Schule. Das Besondere an Colombanis Büchern ist die Art und Weise, wie sie schreibt und vor allem beschreibt. Es sind nicht einfach Geschichten über Selbstfindung, sondern sie beziehen die gesamte Gesellschaft und ihre Probleme mit ein – mitreißend warmherzig und regt zum Nachdenken an.