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"Du bist nicht allein!" Wie Angehörige depressiven Menschen beistehen können

Tipps für Angehörige: Viele Gesichter
© eyetronic / Adobe Stock
Angehörige können im Alltag eine große Stütze für Menschen mit einer depressiven Erkrankung sein. Sich der Herausforderung zu stellen, kann aber auch eine Belastung sein. Hierfür gibt es psychotherapeutische Unterstützung oder Selbsthilfegruppen, an die du dich wenden kannst.

Depressionen können einen geliebten Menschen verändern. Die lebensfrohe und lustige Freundin wirkt auf einmal hoffnungslos und leer? Der selbstbewusste Freund ist antriebslos und zieht sich zurück? Ob Bekannte:r, Freund:in oder Familienangehörige: Die Krankheit Depression ist auch für die Mitmenschen belastend, die sich häufig hilflos fühlen. Hält die depressive Phase länger an, kann sich die Hilflosigkeit in Überlastung und Erschöpfung verwandeln. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Wege, wie ihr depressiven Menschen beistehen könnt.

Akzeptanz und professionelle Hilfe

Der Beistand eines Arztes oder einer Ärztin ist essenziell. Depressive Personen geben sich oft selbst die Schuld für ihre Gedanken oder akzeptieren ihre Erkrankung nicht. Es kann helfen, wenn du die Erkrankung akzeptierst und sie von Beginn an ernst nimmst. Gehe gemeinsam mit deiner:deinem Angehörige:n zum:zur Arzt:Ärztin oder suche dir schlimmstenfalls selbst professionelle Unterstützung. 

Nicht die Geduld verlieren

Der Rückzug ist ein häufiges Symptom einer Depression. Kontakt zu halten, kann dann schwierig sein. Die erkrankte Person hat vielleicht auf nichts Lust und möchte allein sein. Die Geduld zu behalten, ist dann wichtig. Erinnere die Person immer wieder daran, dass sie unter einer Erkrankung leidet, die mit der richtigen Behandlung vorübergeht. 

Pass gut auf dich auf

Wenn ein Mensch monatelang unter einer Depression leidet, wird die Belastung für sein Umfeld immer größer. Hierbei ist es wichtig, dass du auf dich selbst aufpasst und die Grenzen deiner Belastbarkeit kennst und wahrst. Du bist ein:e Freund:in, ein Familienmitglied oder der:die Partner:in. Den Job des:der Psychologen:Psychologin kannst und solltest du nicht übernehmen. Tu weiterhin alles, was dir Spaß macht und was dich glücklich stimmt. Es gibt viele Angebote, analog und digital, die eine Plattform für einen Austausch von Angehörigen erkrankter Personen bieten.

Keine gut gemeinten Ratschläge

Auch wenn Ratschläge, mal eine Reise zu machen oder sich gründlich auszuruhen noch so gut gemeint sind: Sie verstören die erkrankte Person meist nur zusätzlich. Beistand und tatkräftige Unterstützung sind hilfreicher als Vorschläge und Aufmunterung.

Wichtige Entscheidungen so gut es geht verschieben

Eine an einer Depression erkrankte Person sieht oft nur noch schwarz. Entscheidungen, die getroffen werden müssen, können daher ganz anders ausfallen als zu einem anderen Zeitpunkt. Wenn möglich, sollten Entscheidungen, die private oder berufliche Anliegen betreffen, verschoben werden, damit sie im gesunden Zustand gefällt werden können. 

Gute Tage bedeuten nicht gleich Besserung

Depressionen kommen in Phasen. Die Betroffenen werden sowohl gute als auch weniger gute Tage erleben. "Gestern ging's dir doch gut" ist nicht zielführend und bedeutet nicht, dass die Erkrankung geheilt ist. Gute Tage können genutzt, sollten aber auch nicht überinterpretiert werden.

Es ist wichtig, sich ausgiebig über die Krankheit, ihre Auswirkungen und die Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Generelles Verständnis für die Situation aufzubringen, in der sich die betroffene Person befindet, kann den Weg zur professionellen Hilfe erleichtern. Wir haben Sätze zusammengestellt, die auf empathische Weise zeigen, dass du für deine:n Angehörige:n da bist und sie:ihn nicht alleine lassen wirst.

verwendete Quellen: patienten-information.de, deutsche-depressionshilfe.de, faktenblatt_depressionen.pdf

Brigitte

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