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Shared Dreaming Phänomen Was es bedeutet, wenn zwei Menschen den gleichen Traum haben

Paar schläft im Bett
© Africa Studio / Adobe Stock
Ist es Zufall, wenn sich unsere Träume mit denen unserer Mitmenschen gleichen oder können wir es sogar beeinflussen und uns in der Traumwelt mit Freund:innen treffen? Wie das Phänomen Shared Dreaming ablaufen soll.

Die Vorstellung, denselben Traum zu haben, ist vor allem unter Partner:innen doch irgendwie süß. Aber habt ihr es überhaupt schon mal geschafft, eure Träume zu beeinflussen? Ich nicht … Doch das müssen wir wohl auch gar nicht immer, um Shared Dreaming zu erleben. 

Shared Dreaming kann mehrere Gründe haben

Es kann nämlich auch purer Zufall sein, dass zwei Menschen denselben Traum erfahren. Manche Träume kommen in der Gesellschaft einfach häufiger vor als andere – zum Beispiel solche vom Verfolgtwerden, von einem Baby oder auch vom Meer. Ein weiterer Grund dafür, dass du unabsichtlich dieselben oder zumindest ähnliche Trauminhalte wie dein:e Partner:in oder jemand aus deiner Familie hast, könnte an gemeinsamen Erlebnissen liegen. Habt ihr zusammen einen Film geschaut, ist es nicht sehr abwegig, dass ihr beide anschließend davon träumt. Oder wenn ihr gerade einen Flug in den Urlaub gebucht habt. Oder, leider auch, wenn gerade ein:e Verwandte:r verstorben ist. Unser Geist verarbeitet Geschehnisse aus dem Alltag im Schlaf weiter – und die können sich eben, vor allem bei nahestehenden Personen, überschneiden. 

Shared Dreaming bewusst erleben

Eine andere Art von Shared Dreaming soll aber auch geplant stattfinden können. Sie beruht auf der Telepathie, das heißt, dass die Gedanken und Gefühle einer anderen Person wahrgenommen werden und so in den Traum von einem selbst gelangen können. Mittels eines Experiments kannst du selbst testen, ob das Phänomen bei dir funktioniert. Der amerikanische Psychologe Stephan LaBerge forscht seit langem über Klarträume. In seinem Buch "Lucid Dreaming – Gateway to the Inner Self" beschreibt er, wie es geht.

Mit einer ausgewählten Person legst du ein Datum und eine Uhrzeit fest, wann ihr das Klarträumen versuchen wollt. Dann besprecht ihr den Ort, an dem ihr euch im Traum sehen möchtet. Diesen sucht ihr dann in der Traumwelt auf, versucht die Person zu finden und euch zu unterhalten. Am besten überlegt ihr euch ein markantes Passwort, ein Zitat oder einen Gegenstand, sodass ihr hinterher im wachen Zustand vergleichen könnt, ob das auch im Klartraum eures Gegenübers vorkam. Sobald ihr wach seid, schreibt alles auf, was ihr noch wisst: Zeit, Ort, Gesprächsthemen und so weiter. Trefft euch und besprecht, ob sich etwas überschneidet. Wenn ja, ist wohl an Shared Dreaming tatsächlich etwas dran …

Keine klaren Beweise

Wissenschaftlich gibt es jedoch (noch) keine Beweise, ob es Shared Dreaming gibt. Letztendlich beruht die bisherige Forschung und überhaupt die Annahme, dass es so etwas wie gemeinsame Träume gibt, auf Erzählungen. Keine:r kann tatsächlich überprüfen, ob der erzählte Trauminhalt auch wirklich so gewesen ist. 2017 wurde zwar in einer Studie nachgewiesen, dass es zu gleichen Träumen kommen kann, zu 96 Prozent unter nahestehenden, wichtigen Personen und insbesondere dann, wenn möglicherweise eine Trennung anstand oder die gewünschte Intimität fehlte, doch auch diese Erkenntnisse beruhten lediglich auf den Worten der Proband:innen.

Was jedoch feststeht: Das Phänomen Shared Dreaming ist äußerst spannend und klingt zumindest in der Theorie schön und ziemlich intim. Ob du deinen Träumen die Inhalte künftig weiter selbst überlässt oder du mal einen Versuch des gemeinsamen Träumens startest, ist jetzt also deine ganz eigene Entscheidung … 

Verwendete Quellen: dreams.co.uk, experts.umn.edu, world-of-lucid-dreaming.com

sas Brigitte

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