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Mondphasen Wie beeinflusst der Mond unser Leben?

Mondphasen: Mondsichel am klaren Nachthimmel
© Paweł Kacperek / Adobe Stock
Vollmond, Neumond, Halbmond – und gibts da noch mehr? Welche weiteren Mondphasen es gibt, was sie bedeuten und wie sie sich auf dein Wohlbefinden auswirken, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

"Es muss Vollmond sein." Wie oft hast du diesen Satz schon gehört oder sogar selbst gesagt? Obwohl der Mond seit Jahrhunderten für Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und mystische Ereignisse verantwortlich gemacht wird, weist die Wissenschaft zu diesem Thema auf eine bloße Korrelation und nicht auf eine Ursache hin. Warum also halten viele von uns an dem Glauben fest? Und welche Mondphasen gibt es neben dem Vollmond eigentlich noch? Alle Phasen des Mondes und deren vermeintliche Auswirkungen auf unser Leben findest du hier in der Übersicht. 

Welche Mondphasen gibt es?

Der Mond ist kein leuchtendes Objekt, sondern reflektiert lediglich das Licht, welches von der Sonne auf ihn fällt. Wenn der Mond die Erde umkreist, ändert sich der Anteil der beleuchteten Seite, die wir sehen können. Die daraus resultierenden acht Mondphasen eines Mondmonats sind in vier primäre und vier dazwischenliegende (zunehmende und abnehmende) Mondphasen unterteilt:

  1. Neumond
  2. Zunehmende Mondsichel
  3. Zunehmender Halbmond
  4. Zweites Viertel
  5. Vollmond
  6. Drittes Viertel
  7. Abnehmender Halbmond
  8. Abnehmende Mondsichel
Schaubild der acht Mondphasen
© karnografff / Adobe Stock

Wie verlaufen die Mondphasen?

Ein kompletter Mondzyklus dauert ungefähr 29,5 Tage. Der Neumond markiert den Anfang eines Mondzyklus, welcher in vier Quartale unterteilt ist. Das erste Quartal endet rund 7,4 Tage nach dem Neumond. Nach 14,8 Tagen startet das dritte Quartal – und zwar mit dem Vollmond. Hier alle einzelnen Phasen des Mondes genauer erklärt:

1. Neumond

Neumond ist, wenn sich Sonne und Mond auf der gleichen Seite der Erde befinden. Da die Sonne dem Mond nicht zugewandt ist, sieht es aus unserer Perspektive auf der Erde so aus, als ob uns die dunkle Seite des Mondes zugewandt ist. In der Astrologie ist dies der Moment, in dem die Sonne und der Mond eine Konjunktion bilden. 

2. Zunehmende Mondsichel

In dieser Phase erscheint eine Sichel, die einen dünnen Lichtstreifen enthüllt, kurz bevor sie zu einem zunehmenden Halbmond wird. Jetzt ist eine gute Zeit, um auch den Erdschein zu sehen, wenn das von der Erde reflektierte Sonnenlicht die dunklen Bereiche des Mondes schwach leuchten lässt.

3. Zunehmender Halbmond

Der erste Halbmond des Mondzyklus tritt etwa eine Woche nach dem Neumond auf. Diese Phase wird auch als erste Viertelphase bezeichnet, weil der Mond ein Viertel seines monatlichen Zyklus von Mondphasen abgeschlossen hat. Am blauen Nachmittagshimmel kann man diesen Halbmond besonders gut sehen.

4. Zweites Viertel (zunehmender Gibbous-Mond)

Diese Mondphase ist die letzte Phase vor dem Vollmond. Hier ist der Mond tagsüber leicht zu sehen, da ein großer Teil des Mondes beleuchtet ist. 

5. Vollmond

Ein Vollmond tritt auf, wenn sich Sonne und Mond auf gegenüberliegenden Seiten der Erde befinden. Da die Sonne dem Mond direkt gegenübersteht, wird er von ihrem Licht vollständig beleuchtet, sodass der Mond auf der Erde komplett erscheint. 

6. Drittes Viertel (abnehmender Gibbous)

Nach dem Vollmond nimmt die Helligkeit des Mondes wieder ab. Der Mond kann einige Tage nach dem Vollmond aber noch ziemlich voll aussehen. 

7. Abnehmender Halbmond

Nun beginnt das letzte Quartal des Mondzyklus. Der letzte Halbmond ist der umgekehrte Prozess des ersten Halbmondes. 

8. Abnehmende Mondsichel

Auch in dieser Phase kann man wieder gut den Erdschein sehen, wenn das von der Erde reflektierte Sonnenlicht die dunklen Bereiche des Mondes schwach leuchten lässt.

Wie beeinflussen uns die unterschiedlichen Mondphasen?

Es gibt viele weit verbreitete Vorstellungen darüber, wie der Mond alles von der Schlafqualität über die geistige Gesundheit bis hin zur Herzgesundheit beeinflussen kann. Manche von uns orientieren sich sogar beim Friseurbesuch am Mondkalender (mehr dazu hier: Mondkalender Haare schneiden). Nur Weniges davon ist bislang in Studien nachgewiesen wurden. 

In Shakespeares "Othello" erzählt das Dienstmädchen Emilia, dass der Mond der Erde zu nahe gekommen sei – und die Menschen in den Wahnsinn getrieben habe. Einer Studie zufolge glauben sogar fast 81 Prozent der Fachleute für psychische Gesundheit daran, dass der Vollmond Menschen krank machen kann. Werfen wir also zuerst einen Blick auf die spirituellen Deutungen der einzelnen Mondphasen

  1. Neumond: Neubeginn
    Spirituell betrachtet stellt der Neumond den Neuanfang dar. Es ist aber auch eine Zeit des Rückzugs. Versuche dir vorzustellen, wie du dich unter der Energie des Neumonds aufladen kannst. Ändere einen Wunsch, setze dir eine neue Absicht oder fasse den Entschluss, ein neues Projekt zu beginnen. 
  2. Zunehmende Mondsichel: Umarmung des Verlangens
    Die Bedeutung der zunehmenden Mondsichel steht spirituell gesehen für Absichten, Hoffnungen und Wünsche. Nachdem du dich unter dem Neumond aufgeladen hast, fühlst du dich vielleicht motivierter und bereit, deine Wünsche in die Tat umzusetzen. Nimm dir Zeit, um deinen Absichten Leben einzuhauchen und erste Schritte in Richtung deiner Ziele zu unternehmen.
  3. Zunehmender Halbmond: Aktion
    Da der zunehmende Halbmond eine Woche nach dem Neumond auftritt, kann es sein, dass du zu diesem Zeitpunkt einen gewissen Widerstand in Form von Hindernissen zu spüren bekommst. Wenn du dir während des Neumondes etwas vorgenommen hast, wirst du hier die ersten Hürden beim Erreichen dieser Ziele erleben. Egal wie schwer es wird, erinnere dich an die Absicht, die du während des letzten Neumonds gefasst hast.
  4. Zweites Viertel: Umleitungskurs
    Bei den Themen, die diesen Mond umgeben, geht es um Anpassung, Überprüfung und Übernahme der Kontrolle. Du wirst vielleicht einige der Fehler bemerken, die du gemacht hast. Diese Mondphase wird dir aus spiritueller Sicht helfen zu erkennen, ob du deine Handlungen neu bewerten und den Kurs ändern musst.
  5. Vollmond: Emotionen
    Da Sonne und Mond nun einander gegenüberstehen, befinden sie sich auch in entgegengesetzten Tierkreiszeichen. Das bringt eine erhöhte Spannung mit sich, da du – spirituell übersetzt – darum kämpfst, ein Gleichgewicht zwischen zwei Extremen zu finden. Deine Emotionen können in dieser Zeit hochkochen, da du versuchst, mit allen deinen Gefühlen zurechtzukommen. Aber der Vollmond ist auch ein Moment der Offenbarung, der Belohnung und natürlich der Veränderung. 
  6. Drittes Viertel: Dankbarkeit
    Die Auswirkungen des dritten Viertels sprechen für Themen wie Dankbarkeit, Großzügigkeit und Enthusiasmus. Du spürst die Früchte deiner harten Arbeit der letzten beiden Wochen. Vielleicht hast du Lust, deinem Umfeld etwas zurückzugeben, vor allem denen, die dir auf deinem Weg geholfen haben.
  7. Abnehmender Halbmond: Freigabe
    Die Themen, die dich jetzt beschäftigen, sind Loslassen und Vergebung. So wie der Mond allmählich an Größe verliert, bist du vielleicht bereit, all den Ballast loszulassen, den du mit dir herumgetragen hast. Unter diesem Mond wirst du Dinge wie Groll, Wut und Bedauern loslassen. 
  8. Abnehmende Mondsichel: Kapitulation
    Dies ist deine Chance, dich hinzugeben, auszuruhen und dich zu erholen. Vielleicht fühlst du dich in dieser Zeit etwas leer. Du hast einen ganzen Mondzyklus hinter dir und die Dinge sind gekommen und gegangen – egal, ob gewollt oder ungewollt. Jetzt bereitest du dich auf einen neuen Zyklus vor. Es gibt nicht viel zu tun, außer dich mit dem zu arrangieren, was geschehen ist und dich dem zu ergeben, was nicht mehr in deiner Macht liegt. 

Laut Wissenschaft: So wirkt der Vollmond auf uns

Die Vorstellung, dass der Mond bestimmte Aspekte der körperlichen und geistigen Gesundheit beeinflusst, lässt sich bis ins antike Griechenland und Rom zurückverfolgen. Vieles davon ist in den Schriften klassischer Philosophen und Dichter wie Aristoteles und Lucilius gut dokumentiert. In den 1970er Jahren stellte der Psychiater Arnold Lieber die Theorie auf, dass der Mond die "biologischen Gezeiten" des Körpers beeinflusse und das menschliche Verhalten verändere, was zu einem Anstieg der Gewalt- und Mordrate führe. Obwohl viele dieser Theorien inzwischen widerlegt wurden, ist die Möglichkeit, dass der Mensch von den Mondzyklen beeinflusst werden könnte, nicht völlig abwegig. Was also können Forschende über die Zusammenhänge zwischen Menschen und Vollmond sagen?

  • Eine Studie aus dem Jahr 2021 ergab, dass Menschen in den Nächten vor dem Vollmond später einschlafen und insgesamt weniger Schlaf bekommen. Andere Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Vollmond mit weniger Tiefschlaf und einer erhöhten REM-Latenz in Verbindung gebracht werden kann. Eine erhöhte Latenzzeit bedeutet, dass es länger dauert, bis man in den REM-Schlaf gelangt. Die REM-Schlafphase ist wichtig für die geistige Regeneration.
  • Eine Studie aus dem Jahr 2015 besagt, dass der Vollmond den Schlaf von Männern und Frauen unterschiedlich beeinflussen kann. Viele Frauen schlafen weniger und haben weniger REM-Schlaf, wenn die Vollmondphase nahe ist, während Männer in der Nähe des Vollmondes mehr REM-Schlaf haben.  
  • Zwar weisen viele Studien auf einen Zusammenhang zwischen Schlaf und Mondzyklus hin, aber nicht alle. Eine Studie aus dem Jahr 2015 fand keinen Zusammenhang zwischen Vollmond und den Veränderungen im Schlafverhalten. 
  • Die vorherrschenden wissenschaftlichen Erkenntnisse verneinen, dass der Vollmond mit Veränderungen der Stimmung und der geistigen Gesundheit in Zusammenhang stehe. 
  • Wenn der Vollmond Meere bewegen kann, hat seine Anziehungskraft dann auch Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System? Auch hier sind sich die Forschenden nicht einig. In einer Studie kamen Wissenschaftler:innen zu dem Schluss, dass Menschen bei Vollmond und Neumond körperlich leistungsfähiger seien. Dieses Ergebnis steht allerdings in Widerspruch zu anderen Forschungsergebnissen.

Fazit

Da bekannt ist, dass die Mondzyklen natürliche Phänomene wie die Gezeiten beeinflussen, hat sich in einigen Kulturen der hartnäckige Glaube gehalten, dass die Mondphasen auch menschliche Emotionen, Verhaltensweisen und die Gesundheit beeinflussen. Forschungen zufolge führt ein Vollmond jedoch nicht dazu, dass Menschen aggressiver, ängstlicher oder depressiver werden. Es gibt lediglich Hinweise darauf, dass der Vollmond Auswirkungen auf unseren Schlaf haben kann und sich der Zustand des Herz-Kreislauf-Systems bei Vollmond leicht verändert. All diese Ergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sie größtenteils nur an einem kleinen Teil der Bevölkerung untersucht wurden. Es wird weiterhin zum Einfluss der Mondphasen geforscht. Aktuell sieht es jedoch ganz danach aus, dass die Wirkung des Mondes auf den Körper weniger stark ist, als angenommen. Dennoch sind wir Individuen, die nach etwas suchen, woran sie sich orientieren können. Für manche ist das der Glaube. Für andere sind das Horoskope. Und wenn es für dich die Mondphasen sind, ist das genauso legitim. 

Kennst du dein Mondzeichen? Hier erfährst du, welches es ist. Außerdem kannst du hier dein Geburtshoroskop berechnen.

Verwendete Quellen:

  • "The lunar cycle: effects on human and animal behavior and physiology", pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, 2006
  • "Bad sleep? Don't blame the moon! A population-based study", pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, 2015
  • "Effects of lunar phase on sleep in men and women in Surrey", pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, 2015
  • "Effects of lunar cycle on fasting plasma glucose, heart rate and blood pressure in type 2 diabetic patients", tandfonline.com, 2020
  • "A study on the physical fitness index, heart rate and blood pressure in different phases of lunar month on male human subjects", pubmed.ncbi.nlm.nih.go, 2012
  • "Moonstruck sleep: Synchronization of human sleep with the moon cycle under field conditions", ncbi.nlm.nih.gov, 2021
  • "Mondphasen", leifiphysik.de, zuletzt aufgerufen: Dezember 2023
Brigitte

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