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Statistik Ist das das häufigste Sternzeichen in Deutschland?

Laut Datenanalyse: Eine Frau zeichnet Sternzeichenkreise
© shintartanya / Adobe Stock
Eine Online-Astrologie-Plattform hat mithilfe eines Datenanalyse-Tools ermittelt, für das Horoskop welches Sternzeichens sich die meisten Menschen in Deutschland laut Suchanfragen interessieren. Ist dieses Sternzeichen also das am meisten verbreitete?

Menschen mit einem deutsch-kulturellen Hintergrund werden oft Eigenschaften wie Pünktlichkeit und Disziplin nachgesagt und eine gewisse Distanziert- und Reserviertheit. Die deutsche Sprache klingt für andere Sprachgemeinschaften tendenziell hart, unter anderem dank der sogenannten Auslautverhärtung, und die Menschen, die sie sprechen, gelten eher als vernünftig und bodenständig denn als leidenschaftlich und verträumt. 

So gesehen müsste die typische deutsche Person in die Kategorie der Erdzeichen fallen und wahrscheinlich eher Steinbock oder Jungfrau sein als ein hedonistischer Stier. Aber ist das auch so? Eine Datenanalyse der Astrologie-Plattform "Tarotgratis.de" könnte diesen Eindruck zumindest erwecken.

Steinbock ist das meistgegoogelte Horoskop

Im Rahmen ihrer Datenanalyse haben die Astro-Expert:innen untersucht, für welches Sternzeichen die meisten Menschen in Deutschland über Google nach einem Horoskop suchen. Das Ergebnis: Steinbock. Unter der Annahme, dass eine sehr, sehr, sehr große Mehrheit der Google-Nutzenden nach ihrem eigenen Horoskop sucht, könnte das auf den ersten Blick darauf hindeuten, dass Steinbock das häufigste Sternzeichen in Deutschland wäre – bei näherem Hinsehen wäre es das allerdings nur in dem Anteil der Bevölkerung, der das eigene Horoskop googelt. Die Horoskope, die nach dem des Steinbocks am interessantesten für Google-Nutzende in Deutschland sind, sind die des Skorpions und des Schützen. 

Aufgeschlüsselt nach Bundesländern ergibt die Analyse folgendes Bild:

  • Baden-Württemberg: Skorpion
  • Bayern: Schütze
  • Berlin: Steinbock
  • Brandenburg: Fische
  • Bremen: Wassermann
  • Hamburg: Steinbock
  • Hessen: Skorpion
  • Mecklenburg-Vorpommern: Löwe
  • Niedersachsen: Schütze
  • Nordrhein-Westfalen: Skorpion
  • Rheinland-Pfalz: Fische
  • Saarland: Steinbock
  • Sachsen: Steinbock
  • Sachsen-Anhalt: Krebs
  • Schleswig-Holstein: Stier
  • Thüringen: Schütze

Ergebnis passt nicht zu Geburtenstatistik

Angesichts der deutschen Geburtenstatistik des Statistischen Bundesamtes "Destatis" scheint die Datenauswertung des Astro-Portals keinen Aufschluss darüber zu geben, welches Sternzeichen hierzulande tatsächlich am stärksten vertreten ist: Bereits seit den 80er Jahren sind in Deutschland die späten Sommermonate, allen voran der Juli, die geburtenreichsten Phasen im Jahr. Während im Juli zwischen 1990 und 2019 im Schnitt rund 68.000 Baby in Deutschland zur Welt kamen, waren es im Februar, dem geburtenschwächsten Monat, nur gut 57.000. Zwar ist der Februar mit seinen meist nur 28 Tagen gegenüber dem ultralangen Juli im direkten Vergleich im Nachteil. Doch selbst wenn man ihm noch einmal drei Tage mit rund 2.000 Geburten pro Tag dazurechnen würde, bliebe er mit um die 63.000 Geburten hinter dem Juli zurück. 

Laut Geburtenverteilung der letzten Jahrzehnte müsste es in Deutschland somit am meisten Krebse, Löwen und Jungfrauen geben. In den Jahrzehnten vor und nach dem zweiten Weltkrieg kamen hierzulande laut Statistischem Bundesamt besonders viele Wassermänner und Fische zur Welt.

Steinböcke googeln offenbar häufiger nach Horoskop als andere

Einer der Hauptgründe, warum wir von der Google-Suchanfrage-Analyse nicht auf die tatsächliche Verteilung der Sternzeichen in Deutschland schließen können, dürfte sein, dass das Merkmal "googelt das eigene Horoskop" keine Gruppe von Menschen ergibt, die repräsentativ für die Gesamtbevölkerung wäre. Wir wissen dank der Analyse, dass hierzulande über Google am meisten Steinböcke nach Horoskopen suchen – doch was wir daraus alles schließen können, steht in den Sternen.

Verwendete Quellen: Pressematerial tarotgratis.de, destatis.de

sus Brigitte

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