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Psychologie 7 Grenzen, die dein Leben verbessern

Psychologie: Frau in der Natur
© Bogdan Sonjachnyj / Shutterstock
In der Psychologie lernen wir immer wieder: Grenzen zu setzen ist wichtig. Aber wo fangen wir da am besten an? Na, im Alltag – zum Beispiel mit diesen sieben Grenzen, deren Einfluss man sofort spürt.

Seit Jahren versuchen wir, Grenzen abzubauen. Zwischen Ländern, Lebensformen, Menschen. Bei all den Baustellen kann es aber zu Verwechslungen kommen: Es gibt durchaus Grenzen, die schützenswert sind. Und zwar unsere eigenen. 

So individuell der Mensch, so individuell sind seine Grenzen. Meistens sprechen wir von ihnen, wenn es darum geht, sie zu überqueren. An sie heranzutreten, sie zu betrachten, zu bemerken, dass man stärker ist, als man denkt, sie hinter sich zu lassen. Grenzen sind aber nicht immer dazu da, uns herauszufordern. Manchmal existieren sie schlichtweg, um uns zu schützen. Ignorieren wir sie, negieren wir unsere eigenen Bedürfnisse. Oft geschieht das, wenn wir die anderer in den Vordergrund stellen.

Deswegen wollen wir jetzt mal Pause machen, uns unsere Baustelle genauer anschauen und ein paar der Mauern wieder aufbauen, die wir in den letzten Jahren achtlos eingerissen haben. 

7 Grenzen, die restauriert werden dürfen

1. Die Probleme-anderer-sind-nicht-meine-Probleme-Grenze

Die romantisierte Form des Füreinander-Daseins wird oft gleichgesetzt mit der Zurückstellung eigener Grenzen. Du kannst mich immer anrufen. Ich lasse für dich alles liegen. Ich bin immer und sofort da, wenn du mich brauchst. In manchen Akut-Situationen sind diese Versprechen notwendig und richtig. Aber nicht in allen. Wenn wir selbst gerade mit Problemen zu kämpfen haben, fühlen wir uns durch den Liebeskummer der besten Freundin, den Umzug des Bruders oder den Stress der Kollegin manchmal schlichtweg ausgesaugt. Deswegen gilt hier die Grenze: Probleme anderer sind nicht meine Probleme. Ich kann versuchen, für sie da zu sein. Ich kann hilfsbereit sein und mein Bestes geben – aber nur, wenn ich vorher darauf geachtet habe, dass ich selbst gerade genügend Energie habe. Sonst darf es durchaus mal heißen: Ich habe gerade keine Kapazität dafür. 

2. Die Ich-habe-Feierabend-Grenze

Gleitzeit ist Fluch und Segen zugleich, denn spätestens durch das Homeoffice haben wir deren Grenzen zu oft überschritten. Im Job erfolgreich zu sein, heißt nicht, permanent erreichbar und unverzüglich zur Stelle zu sein. Die Ich-habe-Feierabend-Grenze sollten wir also ganz dringend wieder aufbauen. 

3. Die Zeit-für-mich-Grenze

Geht auch gerne im Alltag unter, wenn ein Termin den nächsten jagt: Zeit für sich. Man muss nicht verplant sein, um keine Kapazität für eine Verabredung zu haben. Ständig schleppen wir uns mit schlechtem Gewissen zu Sport, Meetings und Verabredungen, nur weil wir theoretisch einen freien Slot im Terminplan hätten – emotional aber dafür eigentlich ausgebucht sind. Die Zeit-für-mich-Grenze haben wir zu oft übergangen, sodass wir ihre Wiedererrichtung schnell spüren dürften – durch mehr innere Ruhe und Energie.

4. Die Ich-höre-auf-meinen-Körper-Grenze

Es ist doch so egal, ob Influencerin XY zehn Kilometer läuft – wenn du nach Kilometer drei Seitenstiche bekommst, zeigt dein Körper dir offensichtlich eine Grenze. Das Gleiche gilt für: mit Kopfschmerzen zur Arbeit, eigentlich mit jeglichem Unwohlsein, denn unser Körper spricht sehr viel zu uns. Nur vergleichen wir ihn zu oft mit dem anderer Menschen, die in unseren Augen immer mehr leisten – das ist ein Trugschluss. Jeder Körper hat seine eigene Grenze. Und nicht für jeden Körper sind dieselben Dinge gesund. Schluss mit Vergleichen und dem Druck, der daraus entsteht, wir hören jetzt auf unser Bauchgefühl. 

5. Die Entscheidungsgrenze

Manche tun sich schwerer mit Entscheidungen als andere. Was aber allen guttut, ist, eine Grenze hinter die gefällte Entscheidung zu setzen. Kein "Was wäre wenn", kein "Hätte ich nicht doch lieber" mehr – entschieden ist entschieden. Diese Grenze erspart uns eine Menge Grübelei.

6. Die Ich-muss-nicht-wie-alle-anderen-sein-Grenze

Sich von anderen abzugrenzen, kann unglaublich befreiend sein. Alle anderen in deinem Alter gehen gerade feiern? Bauen ein Haus? Kaufen einen Van, heiraten, bekommen Kinder, machen eine Weltreise, ziehen aufs Land – zu oft lassen wir uns von unserem Umfeld beeinflussen, in dem wir denken, auch hier auf eine Art "mithalten" zu müssen. Dabei kommen wir manchmal auf einen Weg, der sich für uns aber ganz falsch anfühlt. Also ziehen wir lieber die Ich-muss-nicht-wie-alle-anderen-sein-Grenze hoch. Und führen einfach mal das Leben, was sich richtig anfühlt.

7. Die Ich-muss-mich-nicht-rechtfertigen-Grenze

Für diese Grenze brauchen wir keine Argumentation, Erklärung und erst recht keine Rechtfertigung.

mjd Guido

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