In keiner Beziehung herrscht permanent Friede, Freude, Eierkuchen. Grundsätzlich ist das allerdings nichts Schlimmes, im Gegenteil. Streit hat eine wichtige Ventilfunktion, die die Stabilität der Beziehung langfristig sogar stärken kann. Wichtig ist dabei immer, wie man streitet und da gibt es einen Experten-Tipp, mit dem ein Streit nicht mehr eskalieren soll.
Achtung, Verwechslungsgefahr: In Wut steckt meist Schmerz
Ob die notorische Unpünktlichkeit, das mangelnde Empfinden für Sauberkeit oder andere Vorstellungen mancher Situationen – die Anlässe zum Streiten sind mindestens so komplex wie wir Menschen selbst. Eins haben sie meist jedoch alle gemeinsam: ein Gefühl, welches seinen Ursprung hat und sich mit der richtigen Kommunikation besser nachvollziehen lässt, besonders in Stresssituationen.
Im Streit selbst ist es größtenteils Wut, die hochkocht und sich in Form von Drohungen oder unfairem Verhalten zeigt. “Menschen weichen instinktiv entweder aus oder greifen an, wenn sie auf diese Art konfrontiert werden, was beides spaltend und destruktiv für die Beziehung ist“, erklärt der klinische Psychologe Daniel S. Lobel gegenüber "Psychology Today".
Wut wird normalerweise durch dieselbe zugrunde liegende Sache verursacht wie Schmerz. “Wir werden wütend, wenn uns jemand verletzt hat oder wir erwarten, dass er uns verletzen wird“, sagt Lobel.
In beiden Fällen gilt, dass eher der zugrunde liegende Schmerz ausgedrückt werden soll, anstatt die daraus resultierende Wut. In der Regel herrscht dann besseres Verständnis und die Wut löst sich auf. Vorausgesetzt, der Partner ist darauf bedacht, keine Gefühle aktiv verletzen zu wollen.
So funktioniert die “Autsch“-Regel
Seinen Schmerz auszudrücken kann viele Formen haben, der einfachste davon ist allerdings der Begriff “Autsch“. “Dies erregt im Allgemeinen die Aufmerksamkeit des Partners und im Anschluss kann man während des Gesprächs klären, was einen verletzt und wie der Partner einem helfen kann, den Schmerz zu lindern“, erklärt der Psychologe. Die Verletzlichkeit wirkt deeskalierend und der Streit nimmt einen ganz anderen Verlauf, welcher im besten Fall höheres Verständnis zur Folge hat.
verwendete Quellen: psychologytoday.com