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Was hilft gegen Durchfall? Diese 8 Mittel wirken gegen Durchfall

Was hilft gegen Durchfall? Frau liegt im Bett und hält sich den Bauch
© Africa Studio / Shutterstock
Medikamente oder Hausmittel: Was hilft gegen Durchfall? Welche Mittel wirklich helfen und wovon ihr lieber die Finger lassen solltet.

Das hilft bei Durchfall – ein Überblick:

  1. Geriebener Apfel
  2. Zerdrückte Banane
  3. Möhrensuppe
  4. Haferschleim
  5. Heidelbeertee
  6. Kamillentee
  7. Gemüsebrühe
  8. Heilerde-Wasser

Das solltest du bei Durchfall tun

Bei Durchfall (Diarrhö) verliert der Körper viel Flüssigkeit und viele Mineralstoffe. Daher ist es während dieser Zeit wichtig, diese Defizite so gut wie möglich über die Ernährung auszugleichen. Dabei helfen folgende Tipps:

  • Viel trinken: Wasser ohne Kohlensäure oder ungesüßte Tees
  • Vitamin- und mineralstoffreich essen
  • Nur leicht verdauliche Lebensmittel zu sich nehmen

Ursachen von Durchfall

Eine Infektion mit Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren greift die Darmflora an – Durchfall kann die Folge sein. Eventuell ist die Ursache von Durchfall aber auch eine Nebenwirkung von Medikamenten oder einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Bei Reizdarm oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen (wie bspw. Morbus Crohn) gehört Durchfall zu den üblichen Symptomen.

Was hilft gegen Durchfall?

Und was hilft nun gegen Durchfall? Folgende Hausmittel können akute Beschwerden lindern: 

  1. Geriebener Apfel: In der Schale eines Apfels stecken Pektine, die im Darm aufquellen und das überschüssige Wasser aufsaugen. Damit dir dieses Hausmittel hilft, musst du den Apfel unbedingt ungeschält mit einer Reibe klein raspeln, das Mus eine Viertelstunde stehen lassen und dann langsam essen. Maximal zwei bis drei Äpfel pro Tag – probiere am besten aus, wie gut du sie verträgst bzw. wie viele du verträgst.
  2. Zerdrückte Banane: Mit einer Banane kannst du dem Mineralstoffverlust entgegen wirken. Bananen enthalten ebenfalls die Ballaststoffe Pektine und sind zudem reich an Magnesium sowie Kalium, das entkrampfend wirkt.
  3. Möhren: Karottensuppen-Rezepte gibt es viele. Doch die Morosche Suppe muss lange gekocht werden, denn dadurch entstehen Zuckermoleküle (Oligosaccharide), die den Darmrezeptoren ähneln. Die Krankheitserreger setzen sich dann nicht mehr an der Darmwand, sondern an diesen Zuckermolekülen fest und werden schneller aus dem Körper ausgeschieden. Die Karottensuppe geht auf den Arzt Ernst Moro zurück, der damit schon Anfang des 20. Jahrhunderts Durchfall bei Kindern therapierte. Sie wirkt nicht nur bei Erwachsenen und Kindern, sondern auch bei Hunden. Wasche für die Morosche Karottensuppe 500 Gramm Karotten, schneide sie klein und koche sie in etwas Wasser für 60 bis 90 Minuten auf kleiner Flamme. Anschließend fein pürieren und mit abgekochtem Wasser auf einen Liter wieder auffüllen. Jetzt noch einen Teelöffel Salz dazugeben. Am besten mehrmals am Tag davon essen.
  4. Haferflocken: Zarte Haferflocken beruhigen den Magen, sind leicht verdaulich und reich an Ballaststoffen und Vitaminen. Gekocht sind sie noch bekömmlicher und so besser bei Durchfall. Dazu 2 Esslöffel Haferflocken, 250 ml Wasser und etwas Salz zum Kochen bringen und bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis alles eingedickt ist.
  5. Heidelbeeren: Heidelbeeren enthalten Gerbstoffe und wirken dadurch beruhigend auf den Darm, gleichzeitig hemmen sie Entzündungen. Du kannst sie kauen, noch besser sind Blaubeeren allerdings als Tee zubereitet: Dazu brauchst du getrocknete Heidelbeeren (z. B. aus dem Reformhaus). Übergieße ein bis zwei Teelöffel der Beeren mit einem Viertelliter heißem Wasser und lass den Tee ca. zehn Minuten ziehen.
  6. Kamillentee: Kamille ist krampflösend, schmerzlindernd und entzündungshemmend und gerade deswegen bei Diarrhö zu empfehlen. 
  7. Gemüsebrühe: Die Brühe ist nicht nur hervorragender Flüssigkeitslieferant, sondern versorgt dich ebenso gut mit Mineralstoffen.
  8. Heilerde: Heilerde kann Giftstoffe binden, Flüssigkeit aufsaugen und dabei helfen, den Stuhl zu verfestigen. Verrühre dazu ein bis zwei Teelöffel Heilerde-Pulver mit einem halben Glas Wasser und trinke es langsam.

Was kann ich bei Durchfall noch essen?

Generell sind in der Ernährung leicht verdauliche Lebensmittel die bessere Wahl, damit der Darm nicht zusätzlich belastet wird. Das kannst du z.B. auch noch essen:

  • Zwieback
  • In Brühe gekochter Reis
  • Kartoffeln

Was hilft bei Durchfall – und was nicht? Das solltest du meiden!

Es gibt auch einige Lebensmittel, die bei Durchfall lieber vermieden werden sollten. Dazu zählen:

  • Cola und Salzstangen: Der viele Zucker in der Cola bindet Wasser, das Koffein regt den Flüssigkeitsverlust an – und das ist alles andere als hilfreich bei Durchfall. Auch das Salz der Salzstangen reicht nicht, um den Salzverlust des Körpers auszugleichen, da hier auch Kalium und Citrate fehlen.
  • Kaffee, Milch und Alkohol: Die Aufnahme von Milchzucker ist bei Durchfall gestört. Das kann zur Folge haben, dass die Milch nicht verdaut wird, im Darm gärt und letztendlich den Durchfall verschlimmert. Kaffee und Alkohol erhöhen die Frequenz und das Volumen des Stuhlgangs und sollten daher gemieden werden.
  • Scharfe Speisen: Scharfe Mahlzeiten reizen den Darm nur zusätzlich und haben bei Magen-Darm-Beschwerden nichts auf dem Speiseplan zu suchen. Genauso wie andere schwer verdauliche Speisen wie Fast Food, Krustenbraten etc.

Reisedurchfall: Was hilft gegen Durchfall unterwegs?

Diarrhö kommt niemals gelegen – doch im Urlaub ist es umso schlimmer, denn dort hat man in der Regel keine Hausmittel parat. Aber auch hier gilt es in erster Linie, den Flüssigkeitsverlust des Körpers auszugleichen: Reichlich Wasser oder ungesüßte Tees trinken. Da Leitungswasser verunreinigt sein könnte, ist es wichtig, es vorher abzukochen. Wenn möglich, eine Elektrolytlösung aus der Apotheke besorgen und in Wasser aufgelöst trinken. Alternativ kannst du dir die Lösung bei Reisedurchfall auch selber zubereiten. Die Weltgesundheitsorganisation, abgekürzt WHO für World Health Organization, empfiehlt folgende Zusammensetzung:

  • 4 Teelöffel Zucker
  • etwa 3/4 Teelöffel Salz
  • 1 Tasse Orangensaft oder ersatzweise 2 Bananen dazu essen
  • 1 Liter Mineralwasser oder industriell aufbereitetes Wasser

So geht's: Mische alle Zutaten miteinander und trinke die Lösung. Die Menge, die du am Tag trinken solltest, richtet sich nach deinem Körpergewicht. Als Faustregel gilt: 40 ml pro Kilogramm Körpergewicht.

Reisedurchfall vorbeugen

Eine wichtige Regel lautet: Schäle es, koche es oder vergiss es. Iss also nur gekochte Speisen, schäle Obst und lass die Finger von rohen Fisch- oder Fleischspeisen. Genau wie Lebensmittel kann auch Trinkwasser (also Vorsicht bei Eiswürfeln!) verunreinigt sein. Achte im Urlaub auf die richtigen Lebensmittel und beachte zudem die üblichen Hygiene-Regeln, wie z. B. regelmäßig die Hände zu waschen.

Wann sind Medikamente bei Durchfall sinnvoll?

Akuter Durchfall hält in der Regel zwei bis drei Tage an. Auf diese Weise versucht der Körper, die Krankheitserreger einer Infektion auszuscheiden. Medikamente enthalten zur Behandlung häufig die Wirkstoffe Racecadotril oder Loperamid, die den Durchfall stoppen. Aber: sie stoppen gleichzeitig auch das Ausscheiden der Krankheitserreger und sollten daher nur im Notfall und für maximal zwei Tage eingenommen werden. Bevor Kindern Medikamente verabreicht werden, vorher ärztlichen Rat einholen!

Behandlung bei Durchfall: Wann zum Arzt?

Halten die Beschwerden länger als zwei bis drei Tage an oder kommen Symptome wie Fieber, Bauchkrämpfe und Schwindel hinzu, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen und ihm die Behandlung überlassen. Das gilt ebenfalls bei immer wiederkehrendem Durchfall. Denn vielleicht handelt es sich um Symptome einer anderen Krankheit. Der Arzt wird abhängig von der Diagnose eine Therapie veranlassen.

Quellen

S2-Leitlinie "Akuter Durchfall" der Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; Stand: 2013

Bachmann, S., Längler, A.: Hausmittel in der modernen Medizin, Urban&Fischer, München 2005

S2k-Leitlinie "Gastrotinestinale Infektionen und Morbus Whipple" der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Stand: 2015

Herold G.: Innere Medizin. Selbstverlag. 2013

jd Brigitte

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