Süß und trotzdem gesund: Manuka Honig
Manuka Honig wird von Bienen aus dem Nektar der Blüten des Manuka-Strauches (auch bekannt als Südseemyrte, botanischer Name: Leptospermum scopqarium), ein Verwandter des Teebaumes, gewonnen. Die Pflanze wächst in Neuseeland. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die neuseeländischen Ureinwohner, die Maori, schon jahrhundertelang Erfahrung mit ihrer Anwendung als Heilmittel haben. Mittlerweile belegen auch Studien die medizinische Wirkung des bernsteinfarbigen neuseeländischen Honigs mit dem intensiven Geschmack.
Antibakterielle Eigenschaften: Warum ist Manuka Honig so gesund?
Die heilende Wirkung von Honig ist schon lange bekannt. Doch der Manuka Honig ist sozusagen der König der Honig-Sorten, denn seine Heilwirkung übertrifft die aller anderen Arten des süßen Elixiers noch um Längen. Thomas Henle, Professor für Lebensmittelchemie an der TU Dresden fand mit seinem Team heraus, warum der Manuka-Honig so ein Wundermittel ist: "Dass Manuka-Honig antibakteriell wirksam ist, weiß man seit vielleicht etwa so 30 Jahren. Was tatsächlich dafür verantwortlich ist, wusste man lange Jahre nicht. Und wir konnten an der TU Dresden zeigen, dass eine Verbindung namens Methylglyoxal (MGO) für diese antibakterielle Wirksamkeit verantwortlich ist."
Das Zuckerabbauprodukt MGO kann in hohen Dosen Bakterien bekämpfen und wird schon als natürliche Alternative zu Antibiotika gehandelt. Denn: Expert:innen haben herausgefunden, dass Bakterien gegen MGO nicht resistent werden – anders, als es bei Antibiotika der Fall ist. Unglaublich! Deshalb kann eine Therapie mit Manuka Honig sogar sinnvoller sein als mit Antibiotika.
Manuka Honig bei Erkältungen
Besonders bewährt hat sich die Behandlung mit Manuka Honig bei Erkältungskrankheiten. Und mit diesen hat ja jeder von uns im Laufe des Lebens einige Male zu kämpfen. Ist das Immunsystem geschwächt, kann sich das antibiotikaresistente Bakterium Staphylococcus aureus wunderbar im Körper vermehren. Der Übeltäter ist für zahlreiche Krankheiten wie Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis und Lungenentzündung verantwortlich. Doch mithilfe des Manuka Honigs – auch in Form von Hustenbonbons – könnt ihr den hartnäckigen Bakterien den Kampf ansagen. Auf süße Art und Weise.
Manuka Honig gegen Magen-Darm-Erkrankungen
Auch bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt kann eine Therapie mit Manuka Honig sehr effektiv sein, denn dort können ebenfalls fiese Bakterien ihr Unwesen treiben. Besonders gerne tummeln sich im Magen-Darm-Trakt Echerichia coli und Helicobacter pylori herum, die sehr häufig Beschwerden verursachen. Mit Manuka Honig kann das Wachstum der Bakterien gebremst werden.
Manuka Honig gegen Pilze
Manuka Honig ist aber nicht nur ein Bakterien-Killer: Das süße Heilmittel hilft auch bei der Bekämpfung von Pilzbefall. Pilzinfektionen wie Fußpilz und auch Flechten können mittels des Honigs auf natürliche Weise behandelt werden. Zudem hilft der Manuka Honig auch bei generellen Wunden, Hautverletzungen und Verbrennungen.
Manuka Honig für schöne Zähne
Eigentlich gilt der zuckerhaltige Honig als kariesfördernd. Manuka Honig bildet da die Ausnahme, denn er trägt zu einer gesunden Mundflora bei: Er beseitigt Keime und hemmt die Bildung von Zahnbelag. Endlich könnt ihr also ungehemmt naschen und dabei noch Gutes für die Beißerchen tun.
Einnahme von Manuka Honig
Die Anwendungen des Manuka Honigs erfolgen je nach Wirkungsbereich:
- Wer sein Immunsystem stärken möchte, kann den Honig in seinen Tee oder Kaffee am Morgen rühren, da der Wirkstoff MGO hitzeresistent ist.
- Gegen Erkältungen könnt ihr dreimal täglich einen Teelöffel des Honigs pur im Mund zergehen lassen.
- Bei Erkrankungen der Nebenhöhlen könnt ihr zusätzlich vor dem Schlafengehen etwas Honig auf die inneren Nasenwände reiben.
- Bei Halsschmerzen haben sich besonders Bonbons mit Manuka Honig bewährt.
- Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes solltet ihr einen Teelöffel des Honigs auf nüchternen Magen einnehmen.
Der Abstand zu den Mahlzeiten sollte mindestens eine Stunde betragen. Direkt nach der Einnahme des Honigs solltet ihr deswegen auch keine Flüssigkeit zu euch nehmen.
MGO-Gehalt im Manuka Honig
Wie bei allen natürlichen Produkten schwankt auch bei Manuka Honig der Gehalt an Wirkstoffen. Da erst ab einem Gehalt von 100 mg MGO von einer heilenden Wirkung gesprochen werden kann, solltet ihr beim Kauf des Honigs auf die Angabe des MGO-Gehalts achten. Der Gehalt des Wirkstoffs kann bis zu 500 mg hoch sein. Ab 400 mg MGO spricht man von ausgezeichneter Qualität. Tatsächlich werden die Produkte sogar mit einem sogenannten Unique Manuka Factor (UMF) von einem neuseeländischen Verband qualitätsbezogen gekennzeichnet.
Durch die vielen positiven Berichte über Manuka Honig und den Exporterfolg ist die Zahl der Imker in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Das sorgt aber auch für Konflikte: Immer wieder gibt es Meldungen von verzweifelten Imkern darüber, dass ganze Völker von Bienen vergiftet oder gestohlen wurden.
Warum ist Manuka Honig so teuer?
Exzellente Qualität hat natürlich ihren Preis: Ein Glas des Alleskönners kann bis zu 80 Euro kosten. Um die Wunderwaffe gegen Bakterien und Pilze auszuprobieren, gibt es aber auch kleinere Gläser, die um die 10 bis 20 Euro kosten. Um ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erhalten, solltet ihr den Honig am besten in Bioläden oder im Reformhaus kaufen.
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Quellen
Adams, J. C., Manley-Harrisa M., Molan, P C.: The origin of methylglyoxal in New Zealand manuka (Leptospermum scoparium) honey, Carbohydrate Research, 2009
Mix, D.: Die Heilkraft des Honigs. 2. Auflage, Herbig, München
2006 Heuer, D., Heuer L., Saalfrank, V.: Manuka-Honig. In: Deutsche Apothekerzeitung.