Heilpflanzen: Sanfte Helfer aus der Natur
Schon im Mittelalter wurden verschiedene Heilpflanzen zur Linderung zahlreicher Beschwerden eingesetzt. Die Menschen stießen einst auf die verschiedenen Wirkungen, indem sie beobachteten, wie kranke Tiere gezielt verschiedene Heilpflanzen fraßen, um sich zu heilen. Inzwischen sind viele Heilwirkungen verschiedener Pflanzen auch wissenschaftlich belegt: So wirkt beispielsweise Baldrian beruhigend und kommt daher bei Schlafstörungen zum Einsatz, während Pfefferminzöl gegen leichte Kopfschmerzen genauso gut helfen kann wie eine Schmerztablette, wenn man es sich auf die Schläfen reibt. Kamille und Thymian kommen dagegen häufig gegen Erkältungsbeschwerden zum Einsatz.
In vielen Fällen können die Heilpflanzen ganz einfach in Form eines Tees eingenommen werden und entfalten ihre Wirkung so von innen. Andere werden als Salbe oder in Form von Tropfen oder Tinkturen verwendet und werden am besten in der Apotheke gekauft.
Was genau sind pflanzliche Arzneimittel?
Die Heilpflanzen, deren Wirkungen wissenschaftlich bewiesen werden konnte, werden in der Regel als pflanzliche Arzneimittel oder auch als Phytopräparate bezeichnet. Das gilt beispielsweise bei Präparaten mit Johanniskraut, dessen Wirkung bei leichten depressiven Verstimmungen belegt ist.
Aber auch Heilpflanzen, bei denen wissenschaftliche Studien keinen eindeutigen Beleg für eine Wirkung zeigen konnten, werden in manchen Fällen als sogenannte traditionelle pflanzliche Arzneimittel zugelassen. Sie konnten sich langfristig gegen bestimmte Beschwerden bewähren und gesundheitliche Folgen sind beim Einsatz nicht zu befürchten.
Nicht die ärztliche Abklärung vergessen!
Wie bei allen Hausmitteln gilt auch bei Hallenpflanzen: Sie eignen sich nur zur kurzfristigen Verwendung. Wer beispielsweise dauerhaft unter Bauchschmerzen leidet, sollte die Beschwerden unbedingt ärztlich abklären lassen und nicht auf eigene Faust versuchen, sie langfristig mit Hausmitteln zu behandeln. In ärztlicher Absprache kann es dann möglich sein, dass die Heilpflanzen unterstützend zur Therapie weiterhin eingesetzt werden.
Vorsicht vor Wechselwirkungen
Ein weiterer Punkt, weshalb du nicht auf eigene Faust mit Heilpflanzen experimentieren solltest: einige der Pflanzen können Wechselwirkungen mit Medikamenten haben. Beispielsweise kann Johanniskraut sich negativ auf die Wirkung der Pille oder bestimmter Gerinnungshemmer auswirken.
Quellen
- Dr. med. Renz-Polster, H.: Gesundheit heute, Dr. med Arne Schäffler, Trias, 3. Auflage, 2014
- Buchart, K., Wiegele, M.: Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 4. Edition, 2021