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Wissenschaftlerin plädiert: "Frauen nach der Menopause – nutzt Sex-Toys!"

Frau mit SexToy und Handy
© Seventyfour / Adobe Stock
Das Frauen Sex haben, ist kein Geheimnis. Dass sie aber auch nach der Menopause noch welchen haben (wollen), für manche hingegen schon. Dabei ist das sehr zu empfehlen.

In der Vorstellung vieler ist Sex etwas, das vorrangig junge, knackige Menschen haben. Je älter Frauen werden, desto unsichtbarer werden sie auch, wenn es um Sexualität geht. Im öffentlichen Diskurs scheinen sie einfach keinen mehr zu haben, während bei Männern durchaus davon ausgegangen wird, dass sie im Bett noch aktiv sind. In Wahrheit wollen Frauen durchaus auch Ü50 noch Sex. Und nicht nur das: Orgasmen haben auch viele gesundheitliche Vorteile für Frauen nach der Menopause, wie die Professorin Joyce Harper gegenüber der Daily Mail erklärt. Deshalb empfiehlt sie allen Frauen, die sich in dieser Lebensphase befinden, nach Lust und Laune Sex Toys zu nutzen.

"Masturbation ist Medizin"

Joyce Harper ist Reproduktionsmedizinerin und lehrt am University College in London. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sie sich mit der Gesundheit von Frauen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Menstruation, die geburtsfähigen Jahre und die Wechseljahre. Für ihr eigenes Buchprojekt hat sie nun Dutzende Frauen zu ihrem Sexleben befragt. Während einige Frauen durchaus noch sexuell aktiv sind, haben andere das Thema schon ad acta gelegt. 

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einigen fehlt der Partner, den sie durch eine Scheidung oder den Tod verloren haben, für andere hat Sexualität schlicht keine Priorität mehr, oder sie leiden unter gesundheitlichen Einschränkungen – den eigenen oder denen des Partners oder der Partnerin. Auch der Einfluss von Hormonen ist nicht zu unterschätzen.

Wechseljahre: Sex jetzt anders?

"Während ich mit Anfang 40 in die Perimenopause kam und dazu drei kleine Kinder zu Hause hatte, stand Sex definitiv nicht besonders weit oben auf meiner Prioritäten-Liste." schreibt Harper aus eigener Erfahrung und nennt es einen "gemeinen Trick der Hormone".

Vor allem die Wechseljahre, die sich über etwa 10 Jahre erstrecken, sind für die meisten Frauen eine große Herausforderung, in der sie mit Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, sinkender Libido und physischen Veränderungen konfrontiert werden können. So sind etwa Vaginale Athropie (Scheidentrockenheit) oder Inkontinenz Gründe dafür, das der Sex schmerzhafter und komplizierter wird, erklärt sie. Mehr dazu erfährst du auch in unserem Artikel Wechseljahre und Sexualität. Doch die Vagina ist ein Muskel, und der sollte trainiert werden. Andernfalls verkümmert er mehr und mehr. 

Für Harper geht es bei ihrer Empfehlung also nicht um wilde Schlafzimmerübungen, wenn sie sagt, dass Frauen auch nach der Menopause noch sexuell aktiv sein sollten. Es geht ihr vor allem um den gesundheitlichen Aspekt. Und der wiederum macht ein tabuisiertes Thema – die Sexualität älterer Frauen – durchaus besprechbar. 

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Darum sollten Frauen nach der Menopause Sex Toys nutzen

Das Schöne ist: Bei vielen dieser Probleme können regelmäßige Orgasmen helfen. Ein Sex Toy in der Schublade hat daher durchaus seine Berechtigung. So hilft regelmäßige Selbstbefriedigung unter anderem bei:

  1. Scheidentrockenheit: Die Haut in der Vagina wird mit den Wechseljahren dünner und ist weniger feucht, was sich sehr unangenehm anfühlen kann. Regelmäßige Orgasmen wirken dem entgegen und können Symptome wie Brennen oder Jucken mindern. 
  2. Beckenboden- und Blasenschwäche: Selbstbefriedigung und Penetration stärken den Beckenboden und helfen die Kontrolle über die Blase zu erhalten oder wiederzuerlangen.
  3. Verengung der Vagina: Regelmäßige Penetration kann dabei helfen die Elastizität aufrecht zu erhalten.
  4. Verstimmungen: Orgasmen reduzieren Stress und boosten das Wohlbefinden durch das Ausschütten des Hormons Oxytocin und der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin.
  5. Schlafstörungen: Ein Orgasmus sorgt für einen Melatonin-Ausstoss, sodass wir hinterher besser einschlafen.
  6. Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System: So ergaben Untersuchungen, dass Orgasmen den Blutdruck senken können, kardiovaskuläre Erkrankungen vorbeugen und gegen Kopfschmerzen wirken.

Das gilt es zu beachten

  1. Feuchtigkeit gegen Schmerzen: Die veränderten körperlichen Bedingungen sollten dennoch bei Nutzung eines Sex Toys beachtet werden. So helfen zunächst Gleitmittel bei Scheidentrockenheit, aber vor allem auch rezeptpflichtige Arzneimittel (östrogenhaltige Cremes oder Vaginalzäpfchen). Hierzu können Gynäkolog:innen beraten. Frauen müssen das nicht einfach ertragen und aushalten.
  2. Infektionen vorbeugen: In den Wechseljahren und vor allem nach der Menopause sinkt der Östrogenspiegel, was dazu führt, dass der pH-Wert in der Vagina leicht ansteigt. Und weil auch die Haut und Schleimhaut im Genitalbereich in den Wechseljahren nicht nur trockener, sondern auch dünner und empfindlicher wird, begünstigt das Infektionen. Eine gründliche Reinigung der Sexytoys ist daher ein Muss, um fiese Erkrankungen zu vermeiden.

Überzeugt?

Heutzutage muss niemand mehr in einen Sexshop gehen, um sich mit einem Sex Toy auszustatten. Einfach online bestellen und diskret nach Hause schicken lassen. Die Argumente sprechen für sich, oder? Und sowohl Harper als auch andere ihrer Kollegen gehen sogar soweit zu prognostizieren, dass Orgasmen möglicherweise irgendwann sogar vom Arzt als Mittel der Wahl "verschrieben" werden. Die Argumente sprechen dafür. 

Quelle: Daily Mail

Brigitte

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