Dass der Kopf einer elektrischen Zahnbürste selbsttätig kleine Bewegungen ausführt, vereinfacht die Reinigung im Vergleich zur Handzahnbürste. Allerdings kommt dieser Vorteil vor allem bei Menschen zum Tragen, die zum Beispiel aufgrund ihres Alters oder bestimmter Krankheiten in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Denn mit der richtigen Technik leistet die Reinigung von Hand das Gleiche wie die mit einer Elektrobürste. Das heißt, nach der KAI-Methode (erst die Kauflächen, dann die Außen-, zum Schluss die Innenseiten) jeden Zahn sanft sauber rütteln. Und diese Technik sollte auch anwenden, wer elektrisch putzt, denn auch das beste Gerät putzt nicht von allein.
Vor gut einem Jahr machte eine Studie Schlagzeilen, dass häufiges Röntgen beim Zahnarzt das Risiko für das so genannte Meningeom, einen gutartigen Hirntumor, erhöhe. Grundlage war eine Befragung von fast 3000 US-Amerikanern. Trotz dieser Studie, die zudem einige Mängel aufweist, sind Röntgenaufnahmen in der Zahnheilkunde unverzichtbar, meint Professor Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer.
Denn Karies tritt bei Erwachsenen vor allem in den von außen unsichtbaren Zahnzwischenräumen auf, und auch manche Erkrankungen von Zahnnerv und -wurzel können nur durch entsprechende bildgebende Verfahren erkannt werden. "Die Belastung dabei ist sehr gering. Röntgenuntersuchungen beim Zahnarzt machen nur 0,1 Prozent der gesamten Strahlenbelastung aus, der wir ausgesetzt sind", erklärt Oesterreich. Trotzdem bedürfe jede Röntgenaufnahme einer kritischen Abwägung und medizinischen Rechtfertigung. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin also ruhig darauf an, ob diesmal wirklich geröntgt werden muss.
Nutzen unklar - so bewertet der Igel-Monitor, der vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen betrieben wird, die professionelle Zahnreinigung (PZR). Denn tatsächlich gibt es keine Studien, die wissenschaftlich eindeutig beweisen, dass die PZR bei gesunden Menschen die Zahngesundheit wirklich verbessert. Aber die Erkrankungshäufigkeit in der Zahnmedizin ist eben sehr hoch, meint Prof. Oesterreich: Fast jeder hat Karies, und über die Hälfte der Erwachsenen leiden an einer Parodontitis.
Deswegen ist die PZR wichtig und sinnvoll. "Wie häufig sie durchgeführt werden sollte, ist je nach Erkrankung individuell verschieden", so Oesterreich. "Bei einer schweren Zahnbettenzündung kann ein Abstand von drei Monaten sinnvoll sein. Bei einem geringen Risiko reicht manchmal dagegen ein Abstand von zwei Jahren." Der Preis der PZR ist übrigens in der Gebührenordnung für Zahnärzte mit 3,62 Euro pro Zahn festgelegt, vorausgesetzt, sie gestaltet sich durchschnittlich aufwändig. Insgesamt gilt: Selbst die beste Reinigung beim Profi bleibt langfristig ohne Nutzen, wenn das Gebiss nicht auch daheim gut gepflegt wird.
Die Hauptsache ist sicherlich, sie überhaupt zu säubern - am besten einmal täglich -, denn die Bürste erreicht nur etwa 70 Prozent der Zahnoberfläche. Ob man dann lieber zu Zahnseide oder Zwischenraumbürstchen greift, ist Geschmackssache. Und eine Frage des Alters, wie Experte Oesterreich erklärt: "Bis ins mittlere Lebensalter ist Zahnseide meist besser geeignet, danach empfehle ich die Bürstchen."
In jedem Fall sinnvoll ist es, sich die richtige Reinigungstechnik vom Zahnarzt oder während der PZR erklären zu lassen. Ein modernes Gerät, das die Zahnzwischenräume nur mit einem Wasserstrahl säubert, beseitigt oftmals nicht die Bakterienbeläge, so Experte Oesterreich: "Damit allein bekommt man den zähen Biofilm der Bakterien kaum von den Zähnen. Eine mechanische Reinigung mit Zahnseide oder -bürstchen ist eindeutig effektiver."
Eine Entzündung des Zahnhalte-Apparates, die so genannte Parodontitis, ist tückisch: Weil ernsthafte Symptome meist erst nach Jahren auftreten, wissen Betroffene oft lange Zeit nichts von ihrer Erkrankung. Blutungen können zwar ein Hinweis auf Entzündungsprozesse sein, aber wer als Raucherin an Parodontitis leidet, neigt sogar seltener zur Blutungen als ein Gesunder. Deswegen zahlen die gesetzlichen Krankenkassen auch alle zwei Jahre die Früherkennung, nämlich die Bestimmung des Parodontalen Screening Indices (PSI), bei dem mit einer Sonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen gemessen wird.
Eine Untersuchung der Mundflora - inzwischen gibt es dafür bereits Selbsttests für zu Hause - ist dagegen nur mit Einschränkungen sinnvoll. "Bestimmte Bakterienarten sind zwar mit Parodontitis verbunden, aber die Bakterien allein machen noch keine Erkrankung", so Oesterreich.
Kommt darauf an. Darauf, welcher Zahn in welchem Ausmaß geschädigt ist, und natürlich darauf, was man ausgeben kann oder will. Weiterhin häufig verwendet wird Amalgam, weil es günstig und sehr belastbar ist. Trotz aller Befürchtungen gibt es bis heute keinen wissenschaftlichen Hinweis, dass es gesundheitliche Probleme auslöst - abgesehen von den sehr seltenen Allergien. Die Kosten von Amalgamfüllungen werden von den Kassen getragen, aber sehr große Defekte lassen sich mit dem Material nicht reparieren.
Wenn Zähne im sichtbaren Bereich saniert werden müssen, trägt die Krankenkasse in der Regel auch die Kosten für Reparaturen mit Kunststoff. Da das Material hohem Druck weniger gut standhält, ist es im Bereich der Kauflächen nur eingeschränkt einsetzbar. Hierfür eignen sich, gerade bei größeren Schäden, die sehr widerstandsfähigen Goldfüllungen oder als günstigere Alternative silberfarbenes Material aus Nichtedelmetall. An Härte und Stabilität gewonnen haben auch moderne Keramikmaterialien, die durch die fehlende Elastizität allerdings nichts für Zähneknirscher sind.
Weiße Wunder kann man von keiner Zahnpasta erwarten. Sie kann allenfalls dabei helfen, die natürliche Zahnfarbe stärker zum Vorschein zu bringen, aber die ist eben nur bei den wenigsten ein strahlendes Weiß. Whitening-Cremes funktionieren nach zwei Prinzipien. Entweder sie enthalten das Bleichmittel Wasserstoffperoxid, dessen Konzentration allerdings nicht sehr hoch sein darf. Oder ein hoher Anteil von Putzkörpern soll die Zähne blanker polieren, kann allerdings auch, wenn mit zu großem Druck geputzt wird, die Zahnoberfläche schädigen.
Effektiver ist ein Bleaching beim Zahnarzt, der auch darauf achtet, dass vor dem Bleichen kariöse Stellen versorgt werden, so dass das Wasserstoffperoxid nicht in den Zahn eindringen kann. In Sachen Zahnpasta ist vor allem eines wichtig: nämlich dass Fluoride drin sind. Denn diese härten den Zahn, so dass er bestenfalls den Angriffen der Kariesbakterien eher standhält. "Außerdem macht es bei bestimmten Zahnerkrankungen Sinn, in Absprache mit dem Zahnarzt die Wahl der Zahnpasta darauf abzustimmen", so Oesterreich.
Gegen äußerliche Gelb- oder Grauschleier durch Nikotin, Tee oder Wein hilft kein Bleaching. Effektiv gegen diese Anlagerungen wirkt dagegen eine professionelle Zahnreinigung. Allerdings können sich einzelne Zähne auch von innen heraus verfärben, etwa nach Verletzungen. Dann kann Bleichmittel zum Teil direkt in den Zahn eingebracht werden, oder er wird durch eine Krone oder ein Veneer neu verblendet.
Dass das Gebiss mit zunehmendem Alter insgesamt dunkler wird, ist übrigens teilweise ein natürlicher Prozess, der sich durch äußerliche Pflege und Bleiche nicht komplett verhindern lässt. Trotzdem spielt die Ernährung eine Rolle: Um dunklen Ablagerungen vorzubeugen, hilft alles, was den Speichelfluss anregt, also beispielsweise das Knabbern von Rohkost wie Möhren oder Sellerie.
Nein, aber schmerzhaft. Viele Betroffene vermuten Stress, die Menstruationsblutung oder Lebensmittel wie etwa Erdbeeren als Auslöser. Doch bis heute weiß niemand, woher die Aphthen genannten Enzündungsbläschen tatsächlich kommen - und wie man sie verhindern kann. Die Beschwerden allerdings lassen sich durch Hausmittel wie Kamillentee oder Backpulver lindern, und auch in der Apotheke gibt es spezielle schmerzstillende Gels oder Salben. Nutzlos sind dagegen Mittel, die antiviral wirken. Und wenn die schmerzhaften Pickelchen auch nach einer Woche noch nicht weg sind, sollte man sicherheitshalber doch zum Zahnarzt gehen.
Es klingt verführerisch: Ein künstlicher Zahn füllt die Lücke, und alles ist gut. Doch Experte Oesterreich warnt vor überzogenen Erwartungen: "Ein Implantat ist nicht der bessere Zahn. Es ist eine Lösung unter vielen. Der Erhalt des Zahns sollte immer im Vordergrund stehen." Nur in den seltensten Fällen ist es übrigens möglich, ein Implantat einfach sofort einzusetzen. Manchmal muss der Kieferknochen erst wieder aufgebaut werden, um die künstliche Zahnwurzel verankern zu können. Da ein Implantat außerdem bis zu 1000 Euro kostet, sollten Sie Vor- und Nachteile immer gut abwägen und eventuell noch eine zweite Meinung einholen. "Die Regelversorgung ist meist eine Brücke. Sie ist eine solide Wahl und stellt häufig auch zufrieden", so Oesterreich.