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Zahl von Krebserkrankungen wird sich weltweit fast verdoppeln

Krebserkrankungen: Krebskranke Frau am Fenster
© Sasa Prudkov / Shutterstock
Etwa 18 Millionen Menschen erkranken derzeit jährlich an Krebs – in den kommenden Jahrzehnten könnte sich diese Zahl fast verdoppeln. Dafür sei aber nicht nur die höhere Lebenserwartung verantwortlich.

Die Zahlen des Weltkrebsreports, den die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) gerade vorgestellt hat, sind ernüchternd: 2018 erkrankten 18,1 Millionen Menschen an Krebs, 9,6 Millionen davon verstarben an der Krankheit. Und es ist keine Besserung in Sicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht anhand des alle fünf Jahre erscheinenden Berichts davon aus, dass sich die Zahl der Krebsfälle bis 2040 fast verdoppeln wird. Jährlich könnten demnach 29 bis 37 Millionen Menschen erkranken. Allein in Deutschland wird ein Anstieg der Krebserkrankungen von 500.000 jährlich auf 600.000 erwartet.

Warum nehmen die Krebserkrankungen so stark zu?

Es gibt verschiedene Gründe für den starken Anstieg an Krebserkrankungen. Zum einen wächst die Anzahl der Menschen generell, außerdem erhöht sich die allgemeine Lebenserwartung. Ebenfalls eine große Rolle spielt der eigene Lebensstil: Wer nicht raucht, auf Alkohol und Zigaretten verzichtet, Übergewicht vermeidet, sich viel bewegt, auf eine gesunde Ernährung achtet und Schutzimpfungen wahrnimmt, senkt sein Risiko deutlich. Der Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Michael Baumann, sagte dazu in Berlin: "Nach heutigem Wissensstand könnte man, wenn man alles das einhält, was wir derzeit wissen, tatsächlich 40 Prozent der Krebserkrankungen durch primäre Prävention verhindern."

Die Ratschläge sind natürlich nicht neu – und die meisten Menschen sind sich auch darüber bewusst, dass sie mit derlei Maßnahmen ihr Leben generell verlängern könnten. Dennoch halten sich die meisten nicht daran.

Kann Reichtum Krebs verhindern?

Ob man eine Krebserkrankung überlebt, ist laut WHO auch eine Frage des Wohlstands. Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, ist in Ländern mit hohem Einkommen zwischen den Jahren 2000 und 2015 um 20 Prozent gesunken. Bei Ländern mit niedrigem Einkommen ist die Wahrscheinlichkeit lediglich um fünf Prozent gesunken. Sowohl in armen als auch in reichen Ländern haben Betroffene aus ärmeren Bevölkerungsschichten außerdem generell geringere Überlebenschancen. 

Wie ist die Lage in Deutschland?

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) erkrankt derzeit in Deutschland fast jeder Zweite einmal in seinem Leben an Krebs – bei Frauen liegt das Risiko dafür bei 42,6 Prozent, bei Männern bei 47, 5 Prozent. Zwar überleben etwa 65 Prozent der Betroffenen die Erkrankung für mindestens fünf Jahre, was im internationalen Vergleich ein sehr guter Wert ist. Aber im Umkehrschluss bedeutet diese Zahl auch, dass etwa 35 Prozent der Erkrankten eben keine fünf Jahre überleben.

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