Anzeige

Aroma-Diffuser, Duftkerzen und Co. Wenn der schöne Geruch krank macht

Ätherische Öle können uns krank machen
Ätherische Öle können uns krank machen.
© Andrey Popov / Adobe Stock
Aroma-Diffuser und Duftkerzen sollen für einen angenehmen Geruch sorgen – aber manche von ihnen tun unserer Gesundheit alles andere als gut, wie Studien warnen.

In den eigenen vier Wänden sind sie für manche Menschen schon gar nicht mehr wegzudenken: Die Düfte von Zimt, Vanille und Lavendel, verbreitet von Aroma-Diffuser oder Duftkerzen. Wir versprechen uns Entspannung, ein wohliges Gefühl der Heimeligkeit – ganz besonders in der dunklen Jahreszeit. 

Unterschiedliche Studien legen die Vermutung nahe, dass ätherische Öle und verschiedene Düfte eine positive Auswirkung auf unsere Psyche haben. Doch Duftkerzen, -Stäbchen, -Bäumchen und Aroma-Diffuser können auch Gegenteiliges bewirken: Unsere Augen tränen lassen, einen Ausschlag auslösen oder uns Probleme beim Atmen bescheren. Für manche Menschen sind sie sogar absolut tabu.

Welche Vorteile Aroma-Diffuser und Co. mit sich bringen

Die Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen sammelt in ihrer Leitlinie zur Aromatherapie eine Vielzahl von Studien zur Wirksamkeit der ätherischen Öle. So bewerteten drei Studien die Vorteile der schwedischen Massage (teils mit Lavendelöl durchgeführt): Es wurden "signifikante, kurzzeitige Verbesserungen von Angstzuständen und/oder Depressionen im Vergleich zur Standardtherapie" festgestellt.

Auch weitere Studien würden auf den – zumindest kurzzeitigen – Effekt von Aromatherapien bzw. ätherischen Ölen hindeuten. Bis zu zwei Wochen könne der Effekt anhalten, der sich unter anderem durch eine Reduktion des Grads von Angstzuständen, Depressionen und einer Verbesserung des Schlafs zeigen würde. Kurzum: Gerade von ätherischen Ölen versprechen sich die Menschen Entspannung – doch dabei müssen sie beachten, sich den Ölen in Maßen auszusetzen. oder sie lieber ganz zu meiden.

Wann die Gerüche krank machen können

Die Gerüche, die aus den Duftkerzen, Aroma-Diffuser und Co. kommen, sind oft nicht "echt": Eine Zimt-Kerze besteht nicht aus Wachs und Zimt, sondern aus Wachs und künstlich hergestellten Duftstoffen.

Und die können bei manchen Menschen sehr unangenehme körperliche Abwehrreaktionen hervorrufen, wie Allergologe Professor Thomas Fuchs im Gespräch mit "FitforFun" erzählt. Dazu zählen unter anderem juckende Augen, eine laufende Nase oder ein Ausschlag. Doch auch die viel gepriesenen "natürlichen Aromaöle" sind keine wirkliche Alternative, so Fuchs: "Natürliche Aromaöle sind ebenfalls chemische Stoffe, sie sind nur nicht synthetisch hergestellt."

Es zeigen sich obendrein oft körperliche Symptome, wenn man den Düften zu lange ausgesetzt ist, wie eine von der "Rheinische Post" zitierte Studie zeigte: Nachdem die Mitarbeitenden 75 Minuten lang den ätherischen Düften der Aromatherapie eines Spa-Bereichs ausgeliefert waren, kam es zu körperlichen Reaktionen wie einem erhöhten Blutdruck und Herzfrequenz.

Aufpassen sollten auch Allergiker:innen, denn ein Kontakt mit der Haut kann zu allergischen Reaktionen wie Rötungen, Bläschen oder auch Juckreiz führen. Wer (unterbewusst) mit bestimmten Gerüchen negative Emotionen verbindet, setzt sich durchgängig Stress aus, solange der Duft im Raum liegt, wie eine Studie herausgefunden hat.

Auch Asthmatiker:innen sollten um Aroma-Diffuser, Duftstäbchen, -kerzen und Co. lieber einen großen Bogen machen. Zu den relevanten allergieauslösenden Dufststoffen, die einzeln auf Produktverpackungen genannt werden müssen, zählen unter anderem:

  • Cinnamal (Zimtaldehyd)
  • Cinnamyl Alcohol (Zimtalkohol)
  • Citral (Zitronenöl, Lemongras)
  • Farnesol Hydroxycitronellal

Vorsicht im Zusammenleben mit Kindern und Haustieren

Um eine besonders vulnerable Gruppe handelt es sich bei Babys und Kleinkindern. Auch Haustiere sollten manchen ätherischen Ölen besser nicht ausgesetzt sein. 

Babys und Kleinkinder haben besonders empfindliche Schleimhäute, weswegen das Institut für Risikobewertung explizit vor der Anwendung von Erkältungs- und Entspannungspräparaten und von Duft- und Aromaölen bei Kindern warnt. "Vor allem Säuglinge und Kleinkinder können empfindlich auf kleinste Mengen ätherischer Öle reagieren. Zahlreiche Fälle von Vergiftungen sind bekannt geworden", heißt es vom Institut. 

Im Frage- und Antwortbogen zu ätherischen Ölen schreibt das Institut weiter, dass bereits wenige Tropfen, die in Mund oder Nase geraten, zu lebensbedrohlichen Verkrampfungen des Kehlkopfs und zu Atemstillstand führen können. Weitere Wirkungen sind:

  • Haut- und Schleimhautreizungen
  • Erbrechen
  • Bewegungsstörungen
  • Krampfanfälle

Besondere Vorsicht ist bei ätherischen Ölen wie Kampfer, Eukalyptus-, Thymian- und Pfefferminzöl geboten.

Grundsätzlich können Aromatherapien auch bei Haustieren angewandt werden, doch auch hier gilt es, bestimmte ätherische Öle unbedingt zu vermeiden. Katzen vertragen beispielsweise Zimt und Teebaumöl nicht, Hunde hingegen Anisöl und Nelke.

Verwendete Quellen: praxistipps.focus.de, utopia.de, repository.publisso.de, bfr.bund.de, rp-online.de, focus.de, fitforfun.de, daab.de, pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, researchgate.net

csc Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel