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Kinderwunsch? Die weibliche Fruchtbarkeit endet viel früher, als du denkst

Fruchtbarkeit: Schwangere Frau hält Kinderschuhe
© HTeam / Shutterstock
Ob frau will oder nicht, je älter wir werden, desto mehr nimmt die Fruchtbarkeit ab. Besonders unschön: Nicht mal ein gesunder Lebensstil kann das ändern.

Die eine Frau hangelt sich von einem befristeten Arbeitsvertrag zum nächsten, bei der anderen ist einfach nicht der richtige Partner in Sicht – Gründe, warum viele Frauen das Kinderkriegen auf später verschieben, gibt es viele. Das Problem: Je älter wir werden, desto schwieriger wird es für Frauen, schwanger zu werden. Mit 23 ist die Fruchtbarkeit etwa am höchsten, zwischen 25 und 30 liegt die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit pro Zyklus etwa bei 23 Prozent. 

Nur jede sechste Frau wird mit 35 pro Zyklus schwanger

Ab 35 sinkt die Wahrscheinlichkeit bereits rasant und liegt nur noch bei 16 Prozent, wie Corinna Mann, Oberärztin an einem Wiener Kinderwunschzentrum, in einem Gastbeitrag auf "Focus.de" erklärt. Das heißt konkret: Ab 35 wird nur noch jede sechste Frau pro Zyklus schwanger. Daran ändere auch ein gesunder Lebensstil leider nichts, anders als in vielen anderen Bereichen unseres Lebens hat sich die Natur in Sachen Fortpflanzung nicht der gesellschaftlichen Entwicklung angepasst.

Viele Frauen scheinen diese Fakten aber auszublenden. Laut einer Umfrage hatte etwa die Hälfte aller Paare zwischen 30 und 39 noch nie Zweifel, dass sich der eigene Kinderwunsch noch erfüllen wird. Nur sechs Prozent vermuten das Alter als Ursache dafür, dass es bisher nicht geklappt hat und jede vierte Frau über 40 hält sich selbst noch für fruchtbar. Laut Mann ein Grund dafür: Berichte der Medien, in denen Frauen jenseits der 40 oder gar der 50 nochmal Mutter geworden sind. Dabei wird oft verschwiegen, dass eine künstliche Befruchtung dazu nötig war oder gar die gespendete Eizelle einer jüngeren Frau. 

Kinderwunsch?: Die weibliche Fruchtbarkeit endet viel früher, als du denkst

Großes Vertrauen in die Wissenschaft

Apropos künstliche Befruchtung: Diese mögliche Empfängnismethode scheint auch ein Grund dafür zu sein, warum so viele Frauen zuversichtlich sind, spät noch einmal Mutter werden zu können. Dabei ist ab Mitte 40 bei den meisten Frauen sowohl eine natürliche Empfängnis als auch eine Schwangerschaft mithilfe der Reproduktionsmedizin nahezu unmöglich: Die Wahrscheinlichkeit einer 43-Jährigen, schwanger zu werden, liegt auch mit künstlicher Befruchtung nur bei zehn Prozent. Und bei nur etwa sechs von 100 dieser Frauen verläuft die Schwangerschaft dann auch erfolgreich.

Warum sind wir nur so kurz fruchtbar?

Frauen werden bereits mit rund einer Million Eizellen geboren – aber im Laufe des Lebens nimmt diese Zahl nur ab, niemals zu. Zum Start der Pubertät sind es nur noch 300.000 Stück, von denen letztendlich nur 300 für den Eisprung genutzt werden. Die restlichen Zellen bilden sich fast vollständig im Laufe des Lebens zurück. Eine von 1.000 Frauen unter 30 kann außerdem unter einer generell zu geringen Eizellenanzahl leiden. Das kommt beispielsweise bei Raucherinnen vor oder durch die Erkrankung Endometriose.

Und was heißt das nun für uns?

Um ungewollte Kinderlosigkeit zu vermeiden, sollte frau versuchen, den Kinderwunsch unter 35 anzugehen. Fehlt dazu der Partner, könnten zum Beispiel Co-Parenting oder eine Samenspende eine Alternative sein. Paare sollten indes explizit darüber sprechen, ob ein Kind für beide infrage kommt – und wenn ja, wann. So nimmt keiner eine falsche Erwartungshaltung ein.

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