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Warum werden Frauen eigentlich älter als Männer?

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© oneinchpunch / Shutterstock
Wir wissen bereits, dass Frauen meist älter werden als Männer. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun die häufigsten Gründe dafür herausgestellt.

Die gute Nachricht vorweg: Nach wie vor steigt die Lebenserwartung der Menschen. Ein Junge, der heute geboren wird, wird durchschnittlich 70 Jahre alt, ein Mädchen 74. Doch woher kommt dieser Unterschied? Das wollte auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wissen und hat aufgelistet, welche Todesursachen sich wie auf das Geschlecht auswirken.

Diese Punkte wirken sich mehr auf die Lebenserwartung von Männern aus

Das Ergebnis: Von 44 Todesursachen wirken sich 33 mehr auf die Lebenserwartung von Männern aus – dafür verantwortlich sind vor allem gesundheitliche und geschlechtsspezifische Gründe. Die größten Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt es bei folgenden Punkten:

  • Herzerkrankungen (kosten Männer 0,84 mehr Lebensjahre als Frauen)
  • Verkehrsunfälle (kosten Männer 0,47 Lebensjahre mehr als Frauen)
  • Lungenkrebs (kostet Männer 0,4 Lebensjahre mehr als Frauen)

Starkes Immunsystem dank X-Chromosom

Ein weiterer Vorteil, den Mädchen haben: die Genetik. Das X-Chromosom stärkt das Immunsystem der Mädchen, sodass sie eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, das Kleinkindalter zu überleben. Das bestätigt auch die Statistik: 2017 war das Risiko für Jungen, vor ihrem fünften Geburtstag zu sterben, elf Prozent höher als das der Mädchen. 

Aber auch das Verhalten der Männer prägt ihre Lebenserwartung. Laut WHO rauchen Männer in reichen Ländern etwa fünfmal häufiger als Frauen und trinken auch viermal mehr Alkohol. Und: Krankheiten werden von vielen Männern vermutlich noch immer als Schwäche angesehen, denn sie suchen im Vergleich mit Frauen wesentlich später bei Beschwerden ärztlichen Rat.

Wie der Job die Lebenserwartung beeinflusst

Ein weiterer Faktor: Für Männer ist das Risiko, bei einem Verkehrsunfall zu sterben, ab dem 15. Lebensjahr mehr als doppelt so hoch wie für Frauen. Das liegt unter anderem daran, dass Männer häufiger in Verkehrsbereichen arbeiten, beispielsweise im Straßenbau oder bei der Müllabfuhr. 

Zusätzlich verglich die WHO das Verhältnis zwischen Mord- und Suizidraten. Ein Mann nimmt sich mit einer 75 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit das Leben als eine Frau, außerdem werden Männer viermal häufiger ermordet. Allerdings muss man bei dieser Aufstellung beachten, dass die absoluten Fallzahlen hierbei Im Vergleich mit anderen Todesarten eher klein sind.

In ärmeren Ländern sind die Unterschiede geringer

Auffällig ist auch, dass in ärmeren Ländern die Unterschiede der Lebenserwartung zwischen beiden Geschlechtern geringer sind. Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen sterben in Entwicklungsländern mehr Menschen durch Infektionskrankheiten, die Frauen und Männer gleichermaßen treffen können. Zum anderen ist das Risiko, bei einer Schwangerschaft oder einer Geburt zu sterben, für Frauen in Entwicklungsländern deutlich höher: Eine von 41 Frauen stirbt demnach in diesem Zusammenhang, in wirtschaftlich reicheren Ländern ist nur eine von 3.300 Frauen betroffen.

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