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Welt-Sepsis-Tag 2022 Wichtig für alle Eltern: So erkennt ihr eine Sepsis bei Kindern

Krankes blondes Baby liegt mit dem Kopf auf der Schulter der Mutter
© wendyhayesrise / Adobe Stock
Sepsis ist eine lebensgefährliche Reaktion des Körpers auf schwere Infektionen. Neugeborene, Babys und Kleinkinder gehören zur Risikogruppe. Das Tückische: Selbst für Kinderärztinnen und Kinderärzte ist eine Sepsis manchmal schwer zu erkennen. Umso wichtiger, dass auch Eltern die wichtigsten Symptome kennen.

Inhaltsverzeichnis

Fieber, Husten, Schnupfen & Co: Infekte gehören bei kleinen Kindern einfach dazu, vor allem in den Herbst- und Wintermonaten. Nervig, aber notwendig, damit das noch ungeübte Immunsystem trainieren und einen guten Immunschutz fürs Leben aufbauen kann – und normalerweise nicht gefährlich.

Was passiert bei einer Sepsis?

In seltenen Fällen allerdings kann es zu einer Sepsis kommen, auch Blutvergiftung genannt. Sie entwickelt sich, wenn die eigenen Abwehrkräfte es nicht schaffen, eine Infektion in Schach zu halten, und die Erreger, oft Bakterien, in den Blutkreislauf eindringen. Der Körper reagiert mit einer Art Notfallprogramm, durch das nicht nur die Erreger, sondern auch Organe wie Lunge, Herz und Niere geschädigt werden oder sogar ganz versagen.

Wie können Eltern eine Sepsis erkennen?

Das Tückische an der Sepsis: Am Anfang lässt sie sich gerade bei Neugeborenen, Babys und kleinen Kindern wegen ihrer grippeähnlichen Symptome kaum von den üblichen Infektionen unterscheiden.

Hier die wichtigsten Symptome, die bei Kindern und Erwachsenen ähnlich sind:

  • Fieber (kann, muss aber nicht auftreten)
  • Verwirrtheit oder Desorientiertheit
  • Wesensveränderung (die Person ist ganz anders als sonst)
  • schneller Puls bis zum Herzrasen
  • Kurzatmigkeit
  • beschleunigte Atmung (mehr 22 Atemzüge/Minute)
  • feuchte/kalte oder fleckige Haut
  • extremes Krankheitsgefühl (Erwachsene beschreiben das zum Beispiel mit „sterbenselend“ oder sagen, sie hätten sich „noch nie so krank gefühlt“)

Sepsis-Zeichen bei Neugeborenen sind nicht so spezifisch und deshalb auch schwieriger zu erkennen:

  • Das Neugeborene fühlt sich unnormal kalt und fiebrig an.
  • Es atmet schwer.
  • Es hat wiederholt Erbrechen und/oder Durchfall.
  • Es wirkt ungewöhnlich langsam in seinen Bewegungen und Reaktionen.
  • Es will nicht trinken.
  • Es hat Krampfanfälle.

Was tun, wenn Eltern den Verdacht hegen, ihr Kind könnte betroffen sein?

Wenn auch nur zwei dieser Sepsis-Symptome vorliegen: immer den Notruf (112) wählen und den Zustand des Kindes schildern. Handelt es sich tatsächlich um eine Sepsis, so besteht höchste Eile und Lebensgefahr. Denn je früher mit der notwendigen Antibiotika-Therapie begonnen werden kann, desto geringer das Risiko, dass Folgeschäden bleiben. Sollte die zuständige Person beim Notruf eher abwiegelnd reagieren, am besten gleich selbst nachfragen: „Könnte es Sepsis sein?“

Wie können Eltern ihr Kind schützen?

Einen direkten Schutz vor Blutvergiftungen gibt es nicht, denn eine Sepsis kann ja die Folge der unterschiedlichsten Infektionen sein. Der beste Schutz ist, schwere Infektionen zu verhindern. Das gelingt am besten durch konsequentes Impfen nach STIKO-Empfehlung. In Abstimmung mit der jeweiligen Kinderärzt:in kann es auch sinnvoll sein, weitere Impfungen in Betracht zu ziehen. Eine Infektion mit Meningokokken zum Beispiel kann neben einer Hirnhautentzündung (Meningitis) auch typischerweise zu einer Sepsis führen, in den STIKO-Empfehlungen aber wird für Kinder ohne Vorerkrankungen bisher nur die Impfung gegen den Meningokokken-Stamm C empfohlen. Es gibt aber darüber hinaus Impfungen gegen weitere Meningokokken-Stämme, deren Kosten inzwischen zum Teil auch für gesunde Kinder von den Krankenkassen übernommen werden.

Mehr Infos zum Thema Sepsis:

Deutschland erkennt Sepsis: Sepsis-Zeichen bei Kindern und Erwachsenen

www.infektionsschutz.de: Impfempfehlungen für Kinder (0 - 12 Jahre)

www.meningitis-bewegt.de: Informationen zu Meningokokken-Meningitis

Robert Koch-Institut: Sepsis

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei eltern.de.

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