Die häufigsten Beschwerden - und wie Sie vorbeugen können
So lange Sie sich fit fühlen, können Sie auch mit einer Erkältung schwimmen gehen. Bei leichtem Schnupfen ist gegen moderates Ausdauertraining im Wasser nichts einzuwenden - es kann sogar Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren. Gehen Ihre Beschwerden über eine leichte Erkältung mit verschnupfter Nase hinaus - etwa bei Fieber, geschwollenen Lymphknoten oder starkem Husten - ist das Schwimmbad für Sie tabu. Gleiches gilt, wenn Sie Antibiotika einnehmen - sonst riskieren Sie, sich einen langwierigen Infekt einzuhandeln.
Was hilft? Achten Sie darauf, dass Sie vor, während und nach dem Schwimmen nicht auskühlen. Wenn Sie frieren, beenden Sie Ihr Training lieber. Schützen Sie Ihre Ohren mit Ohrenstöpseln vor dem Wasser, um Ohrenschmerzen zu vermeiden.
Wie vorbeugen? Föhnen Sie vor dem Verlassen des Schwimmbads Ihre Haare komplett trocken und packen Sie sich warm ein - je nach Kältegrad ist auch eine Mütze ratsam. Denn gerade nach dem Schwimmen sind Sie noch erwärmt und frieren draußen umso schneller. Tipp: Nehmen Sie eine Thermoskanne mit zum Schwimmen - so können Sie sich danach mit einer Tasse Tee von innen aufwärmen.
Kraulen, tauchen, planschen: Der Unter-Wasser-Einsatz ist Stress für unsere Augen. Sie röten sich, brennen und tränen manchmal sogar. Schuld daran sind Chlor und andere Desinfektionsmittel, die im Wasser mitschwimmen. Das tun sie aus gutem Grund, denn sie töten Krankheitserreger ab, zersetzen Schmutzpartikel und Urin. Doch nicht immer kommen die Chlorverbindungen gegen alle Keime an. Dann können etwa Chlamydien eine bakterielle Bindehautentzündung hervorrufen (in Fachsprache: Schwimmbadkonjunktivitis).
Was hilft? Bei Rötungen oder Brennen erholen sich die Augen in den meisten Fällen ganz von allein. Zusätzlich können Sie Augentropfen nehmen; sie befeuchten das Auge und helfen so gegen das Brennen. Sollten sich die Beschwerden jedoch verschlimmern, gehen Sie unbedingt zu einem Augenarzt.
Wie vorbeugen? Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte eine dicht anliegende Schwimmbrille tragen.
Leider ist es nicht immer nur Wasser, das sich nach dem Schwimmen im Ohr gesammelt hat und uns schlecht hören lässt. Hat sich das Ohrenschmalz zu einem Pfropf verdichtet, saugt sich dieser beim Schwimmen voll, quillt auf und verschließt den Gehörgang. Schmerzt oder juckt Ihr Ohr zudem, haben Sie möglicherweise eine Badeotitis - eine durch Keime bedingte Gehörgangsentzündung.
Was hilft? Wasser im Ohr fließt leicht ab: Es reicht bereits leichtes Kopfschütteln oder Hüpfen. Hindert Sie Ohrenschmalz am Hören, lassen Sie es von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt entfernen. Finger weg von Wattestäbchen, Haarnadeln oder anderem Selbst-Herausfriemel-Werkzeug - damit drücken Sie den Pfropf nur noch weiter in den Gehörgang und verletzen womöglich noch Ihr Trommelfell. Auch bei Schmerzen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Wie vorbeugen? Trocknen Sie nach dem Schwimmen Ihre Ohrmuscheln mit einem sauberen Handtuch ab. Verzichten Sie aufs Tauchen, wenn Sie zu Problemen mit den Ohren neigen. Bilden Ihre Ohren viel Schmalz, lassen Sie Ihre Gehörgänge regelmäßig von einem Facharzt reinigen. Mit ihm sollten Sie auch besprechen, ob (und wenn ja: wie) Sie Ihre Ohren vor dem Schwimmen abdichten sollten.
Bakterien, Viren, Pilze: Wo es feucht ist, fühlen sich Keime wohl - rund um das Schwimmbecken, vor allem in Duschen und Umkleiden, nisten sich Erreger daher mit Vorliebe ein. Von dort gelangen die Mikroorganismen leicht auf unsere Haut, wo sie sich ebenso leicht vermehren können. Prominentes Beispiel: Fußpilz, meist zwischen den Zehen. Typische Symptome sind Juckreiz, Rötungen oder schuppige Stellen. Aber auch Warzen an der Fußsohle oder Hefepilze im Intimbereich können Sie sich bei einem Schwimmbadbesuch einhandeln.
Was hilft? Wenn Sie eine Warze oder eine Pilzinfektion bei sich vermuten, lassen Sie von einem Hautarzt abklären, um welchen Keim es sich handelt. Je nach Art des Erregers eignet sich eine andere Creme oder Lösung.
Wie vorbeugen? Tragen Sie Badeschlappen - so sind Sie den Erregern nicht unmittelbar ausgesetzt. Seifen Sie sich nach dem Schwimmen mit Duschgel ein; auch die Füße samt Zehenzwischenräumen. Trocknen Sie diese nach dem Abduschen sorgfältig mit einem Handtuch ab. Ziehen Sie trockene Kleidung und am besten geschlossene Schuhe (und Socken) an. Von Fußduschen mit Desinfektionsmitteln raten Hautärzte übrigens ab. Zum einen töten sie die Keime nicht zuverlässig ab, zum anderen schädigen sie die Haut und begünstigen daher eine Infektion.
Oft behalten wir unseren nassen Badeanzug oder Bikini auch außerhalb des Schwimmbeckens an. An heißen Sommertagen ist das kein Problem. Doch wenn Sie die feuchte Kleidung trotz Gänsehaut nicht ausziehen, kann der Intimbereich unterkühlen. Das schwächt Ihr Immunsystem und macht es Bakterien leichter, sich einzunisten. Häufige Folge: eine Blasenentzündung - erkennbar am ständigen Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterleib.
Was hilft? Sie müssen nicht unbedingt gleich bei den ersten Anzeichen zum Arzt gehen (es sei denn, Sie sind Diabetikerin oder schwanger). Um die Bakterien aus der Blase zu spülen, sollten Sie viel trinken - Blasentees mit Birkenblättern oder Goldrute etwa. Zudem helfen Tabletten mit Bärentraubenextrakt. Verschlimmern sich die Beschwerden, haben Sie Fieber oder geht es Ihnen nach drei Tagen nicht besser, sollten Sie sich untersuchen lassen.
Wie vorbeugen? Tauschen Sie nach dem Schwimmen Ihre nasse Kleidung gegen trockene, wenn Sie schnell frieren und zu Blasenentzündungen neigen. Setzen Sie sich nicht auf kalte Flächen - und falls doch, legen Sie ein trockenes Handtuch unter den Po.
Checkliste: So baden Sie sicher
Springen Sie nicht ins kalte Wasser, sondern gewöhnen Sie Ihren Körper an die Temperatur. Duschen Sie sich vorher kühl ab oder benetzen Sie den Oberkörper mit Wasser.
Schwimmen Sie nicht mit vollem Magen, denn für die Verdauung braucht der Körper viel Blut im Magen-Darm-Trakt. Dadurch hat er weniger Energie für Bewegungen. Mit ganz leerem Magen sollten Sie allerdings auch nicht ins Wasser gehen - gerade beim Schwimmen im See oder Meer brauchen Sie genug Energie, um sicher zurück ans Ufer zu kommen.
Bevor Sie vom Beckenrand oder vom Brett ins Wasser hüpfen, vergewissern Sie sich, dass Sie niemanden damit in Gefahr bringen. Passen Sie auch auf sich selbst auf und schwimmen Sie möglichst nicht unter einem Sprungbrett hindurch. Außerdem sollten Sie nie in Gewässer springen, deren Tiefe Sie nicht kennen.
Selbst wenn Sie fit im Wasser sind, sollten Sie im Meer nicht zu weit hinausschwimmen. Das kalte Wasser entzieht Ihrem Körper Energie und mindert Ihre Leistungsfähigkeit. Wer nah am Ufer bleibt, kann sich bei Erschöpfung oder Krämpfen schnell in Sicherheit bringen.
Ein Mensch kann bereits binnen weniger Minuten ertrinken. Daher sollten kleine Kinder - selbst wenn sie schon ein Schwimmabzeichen haben - nie unbeaufsichtigt ins Wasser gehen. Auch Erwachsene sind (besonders in offenen Gewässern) zu zweit sicherer unterwegs.
Ausrutschen oder Zehen anstoßen - barfuß ist das schnell passiert. Badelatschen sorgen für mehr Trittsicherheit und schützen Ihre Füße.