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Endlich geklärt Warum wir auf dem Sofa einschlummern – und im Bett hellwach sind

Frau liegt wach im Bett
© Syda Productions / Adobe Stock
Gerade noch konnten wir nur schwerlich die Augen aufhalten, doch kaum liegen wir im Bett, dreht sich das Kopfkarussell – warum?

Eingemummelt in die kuschelige, warme Decke fällt es uns schwerer und schwerer die Augen aufzuhalten, während uns die Geräusche aus dem Fernseher langsam in den Schlaf lullen …

Doch halt! Es ist ungesund, auf dem Sofa einzuschlafen, meist haben wir viel weniger Platz, es ist ein Graus für Nacken und Rücken und der Fernseher stört unseren gesunden Schlaf durch Licht und Geräusche noch obendrauf. Also mit letzter Kraft aufgerafft, alle Geräte und Lichter ausgeschaltet, noch eben schnell die Zähne geputzt und ab ins Bett. 

Kaum liegen wir darin, ist es allerdings schon wieder vorbei mit der Müdigkeit und wir verbringen die nächsten Minuten oder gar Stunden damit, uns immer wieder zu drehen und fluchend an die Decke zu starren. Warum haben wir in einem Moment noch so friedlich geschlummert, nur um im nächsten wieder hellwach zu sein? Das kann mehrere Gründe haben.

Warum es uns so leichtfällt, auf dem Sofa einzuschlafen

Auf der Couch landen wir meist nach einem langen und fordernden Tag – in jener Zeit, in der wir bereits seit mehreren Stunden wach und aktiv sind, ist der sogenannte "Schlafdruck" am höchsten, also der biologisch bedingte Hang zum Schlaf. Auch unser Schlaf-Wach-Rhythmus spielt hierbei eine Rolle: Für die meisten Menschen ist der helle Tag die Zeit, in der sie aktiv sind, während die Dunkelheit des Abends und der Nacht die Ruhe- und letztlich Schlafphase einläuten. 

Auch andere Faktoren können ein Gefühl der Müdigkeit auf dem Sofa begünstigen, beispielsweise ein "reichhaltiges" Abendessen (mit hohem Anteil an Kohlenhydraten). Ob es zwischen Essen und Müdigkeit aber einen sicheren Zusammenhang gibt, ist wissenschaftlich nicht final bestätigt. Doch gepaart mit einem warmen Raum, womöglich gedimmten Licht und dem Fernsehprogramm im Hintergrund und einem bequemen Sofa, können die Augen schon ein ums andere Mal zufallen.

Schlafdruck, der eigene Rhythmus, ein leckeres Essen, ein warmes Zimmer auf bequemen Grund mit angenehmen Hintergrundgeräuschen und indirektem Licht – bei dieser Aufzählung ist es wahrlich kein Wunder, dass wir so leicht auf dem Sofa einschlafen. Besonders gut ist das allerdings nicht – insbesondere nicht, wenn wir danach ins Bett gehen.

Warum wir oft im Bett wach herumliegen

Selbst ein kleines Nickerchen kann dazu führen, dass unser Schlafdruck abfällt – weswegen es uns auch schwerer fällt, danach in unserem Bett wieder einzuschlafen. Ein kurzes Einnicken von fünf Minuten ist hierbei kein Problem, doch anders sieht es aus, wenn wir eine Stunde eindösen: Ein Schlafzyklus dauert ungefähr 90 Minuten, beginnt mit leichtem Schlaf, einer Tiefschlafphase und führt wieder zu leichtem Schlaf. Wer aus der Tiefschlafphase erwacht, fühlt sich meist ziemlich gerädert und kann leichter im Bett einschlafen, als jemand, der:die aus einer leichten Schlafphase erwacht. 

Auch die Dinge, die wir tun, bevor wir ins Bett gehen, können dafür sorgen, dass wir wieder wacher werden: Wenn wir die Lichter ausschalten, unsere Zähne putzen und uns bettfertig machen, sind wir klarer und schlafen dadurch schlechter ein. Studien zeigen weiterhin auf, dass viele Menschen im Bett dazu neigen, sich Sorgen zu machen, was den Stresspegel hebt – und das Einschlafen verhindert. Auch eine ungesunde Schlafhygiene kann dazu führen, dass wir uns mit dem Schlaf im Bett schwertun, wenn es uns beispielsweise an einer festen Routine vor dem Zubettgehen mangelt oder wir vor dem Schlaf noch ewig am Handy sitzen.

Und wie gelingt guter Schlaf auch im Bett?

Nun wissen wir also, warum es uns die Couch besonders einfach macht, auf ihr einzuschlafen und warum wir im Bett dazu neigen, alles andere außer Schlaf zu betreiben. Doch wie kann es besser gehen? Indem wir unser Schlafzimmer und unser Verhalten anpassen:

  • Wir sorgen dafür, dass das Schlafzimmer dunkel, warum und gemütlich ist – zum Beispiel, indem wir 20 Minuten vor dem Schlafengehen die Heizung anstellen oder uns ein Wärmekissen mit ins Bett nehmen
  • Wer Geräusche zum Einschlafen mag, kann sich ein Hörspiel oder White Noise ("weißes Rauschen") anstellen
  • Wir gewöhnen uns eine gleichbleibende Routine vor dem Schlafen an (beispielsweise immer zur selben Zeit ins Bett gehen)
  • Das Handy hat im Schlafzimmer nichts zu suchen (falls es als Wecker verwendet wird, dann bitte nur im Flugmodus)

Verwendete Quellen: theconversation.com, sleepfoundation.org, pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, sleepfoundation.org, helios-gesundheit.de 

csc Brigitte

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