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Warum Türen unsere Erinnerungen löschen

Warum Türen unsere Erinnerungen löschen
© Vadym Andrushchenko/shutterstock
Wer kennt es nicht? Wir gehen voller Tatendrang in die Küche – und wissen nicht mehr, was wir eigentlich dort wollten. Hinter dem Phänomen verbirgt sich der sogenannte Tür-Effekt.

Vergessen ist so leicht

"Was wollte ich eben noch mal?" – eine Frage, die uns mit Sicherheit allen ab und an durch den Kopf wabert. Mit konkretem Plan ist man in den anderen Raum – ob Küche, Bad, Keller oder Schlafzimmer – aufgebrochen. Dort angekommen hat sich der Gedanke jedoch verflüchtigt. Doch keine Sorge: Wir müssen uns keine Sorgen um unser Gehirn machen. Hinter dem Phänomen steckt schlicht die Arbeitsweise unseres Gehirns oder auch der sogenannte Tür-Effekt.

Was ist der Tür-Effekt?

Hinter dem Tür-Effekt steckt das Phänomen, dass es Menschen manchmal schwerfällt, sich an etwas zu erinnern, sobald sie durch eine Tür gehen und einen anderen Raum betreten. Unser Gehirn koppelt einen Gedanken oft an das Zimmer, in dem wir uns befinden. Demnach sind Erinnerungen nicht nur an inhaltliche Aspekte, sondern auch an räumliche Gegebenheiten gekoppelt.

Eine US-Studie mit rund 60 Probanden fand vor einiger Zeit heraus, dass Türen echte Erinnerungskiller sind. Bei der einen Hälfte der Teilnehmer, die durch eine Tür laufen musste, verblassten die Erinnerungen eher, als bei denen, die im selben Raum blieben. Die Forscher nennen das einen "räumlichen Aktualisierungseffekt". Diese Ergebnisse veröffentlichte das Team im Fachmagazin "The Quarterly Journal of Experimental Psychology".

Müssen wir also nur durch die Tür zurückgehen, um die vergessenen Erinnerungen zurückzubekommen? Das funktioniert nur teilweise und wenn man sich stark auf die Anfangssituation konzentriert. Im Regelfall klappt das jedoch nicht, denn: Das Gehirn hat den Gedanken mit dem Überschreiten der Türschwelle in den Tiefen des Gehirns abgelegt – und archivierte Erinnerungen sind nicht so leicht abrufbar.

jg

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