app: Was Flip Flops für Nachteile mit sich bringen (1)
Sie sind gemütlich, luftig und schnell angezogen: Bei vermutlich jeder Frau lagern im Schuhschrank gleich mehrere Paar Zehentrenner. Das ist auch kein Problem, sofern Sie Ihre Füße damit nicht dauerbesohlen. Weil jedoch viele (oft: amerikanische) Frauen genau das tun, haben zwei US-Fußspezialistinnen für einen Artikel in der Huffington Post zusammengetragen, was das permanente Floppen bewirken kann.
Die Folgen für die Gesundheit sind nicht zu unterschätzen, denn schließlich sind unsere Füße das Fundament unseres ganzen Körpers. Sind sie nicht gesund, müssen die angrenzenden Gelenke und Knochen die Schäden ausgleichen. Ein Domino-Effekt. Viel besser ist deshalb barfuß laufen. Ganz abgesehen vom fehlenden Schutz hat eine Studie der Universität von Miami aus dem Jahr 2009 noch etwas weniger Offensichtliches herausgefunden: Auf einem Paar Zehentrenner siedeln rund 18.000 Bakterien; viele davon stammen aus Fäkalien. Und es gibt noch weitere unbequeme Fakten rund um unsere Füße und Zehentrenner – von denen viele auch für andere Sandalen gelten.
Weil nur ein schmaler Riemen den Fuß am Schuh fixiert, müssen die Zehen sich an der Sohle festkrallen. Tun sie das zu lange und zu oft, werden die Muskeln überstrapaziert. Dadurch können sich die Sehnen entzünden oder sogar reißen. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich langfristig die Zehen deformieren. So leiden viele Frauen etwa an einem verkrümmten Ballenzeh, dem Hallux valgus.
Wer zu lange in Zehentrennern läuft oder steht, riskiert kleine Risse – so genannte Stressfrakturen – in den Fußknochen. Sie entstehen, weil die Füße aufgrund der fehlenden Stoßdämpfung wiederholte Traumata erleiden.
Anders als bei Schuhen mit mehr Struktur haben Zehentrenner kaum Material, das den Fuß beim Laufen stabilisiert. Stattdessen reibt die nackte Haut permanent zwischen den Zehen gegen den Plastik- oder Lederriemen, wodurch Blasen entstehen können. Die Flüssigkeit, die sich in der Blase durch das Scheuern bildet, schützt übrigens die tieferen Hautschichten.
In einem Zehentrenner bewegen Sie Ihren Fuß anders als in einem festen Schuh. Deswegen ändert sich auch die Art, wie Sie gehen: Ihre Schritte sind kleiner, Ihre Fersen heben kaum vom Boden ab. Verändert sich Ihre natürliche Gangart, kann sich das negativ auf Ihre Fußgelenke, Knie, Hüften und auch auf Ihren Rücken auswirken.
Im Zehentrenner bewegen sich Ihre Füße ständig. Und Bewegung bedeutet Reibung. Wenn Ihr Fuß den ganzen Tag lang gegen die Sohle reibt, spüren Sie irgendwann ein brennendes Gefühl. Oder Sie bekommen gar Blasen am Fußballen – besonders an heißen Tagen, wenn zu der Reibung noch Schweiß hinzukommt.
Die Wölbung an der Fußinnenseite, eine Sehne zwischen Ferse und Ballen, kann sich durch die mangelnde Stütze und zu langes Laufen in Zehentrennern entzünden und Schmerzen verursachen. Außerdem ist es möglich, dass durch das fehlende Fußbett das Längsgewölbe absinkt und Sie einen Plattfuß bekommen.
Wenn sich die Sehne zwischen Ferse und Ballen entzündet, können Sie auch Schmerzen in der Ferse spüren. Ein dumpfer oder stechender Schmerz ist eines der häufigsten Symptome für solch eine Sehnenentzündung. Da die meisten Zehentrenner hinten offen sind, begünstigen sie Fersenschmerzen. Denn: Die Ferse hebt ständig vom Schuhende ab.
Tipps: Darauf solltest du beim Kauf von Zehentrennern achten
- Wähle die richtige Größe – "one size fits all" ist nie eine gute Idee. Weder Ferse noch Zehen dürfen überstehen.
- Mache den Biegetest: Die Zehentrenner sollten sich nicht zu leicht durchbiegen lassen, nur am Ballen dürfen sie etwas nachgeben.
- Zehentrenner sollten eine möglichst dicke Sohle und eine Wölbung in der Mitte als Stütze für den Innenfuß haben.
- Je breiter der Riemen, desto mehr Halt hast du. Noch besser: Ein zusätzlicher Riemen an der Ferse.
- Spare nicht am Material: Um Blasen zu vermeiden, eignet sich weiches Leder am besten.
- Zehentrenner sind schnell ausgelatscht: Gönne dir jedes Jahr ein neues Paar!
Zu guter Letzt: Pflege nicht vergessen!
Sie tragen uns täglich Tausende von Schritten – und trotzdem kümmern wir uns kaum um sie. Schenke deinen Füßen künftig mehr Aufmerksamkeit und Pflege, zum Beispiel durch eincremen, massieren oder baden. Rubbele deine Fußsohlen regelmäßig mit einem Bimsstein ab, um Hornhaut zu entfernen. Verwöhne dich außerdem ab und zu mit einer Pediküre – dann hast du gleich dazu noch schöne, perfekt lackierte Fußnägel.