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Für die Gesundheit Studie beweist: Wer diese Sache tut, lebt gesünder

Drei ältere Frauen gehen lachend durch die Innenstadt
© Yakobchuk Olena / Adobe Stock
Zu Hause ist es schon schön, aber laut einer Studie könnte es von Vorteil sein, den Komfort der eigenen vier Wände öfter zu verlassen. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

Wer öfter unterwegs ist, lebt möglicherweise gesünder. Das scheinen Ergebnisse einer Studie zu zeigen. Doch worauf kommt es dabei an? Die Forschenden aus England gingen bei einer Umfrage mit 3.014 Menschen der Frage nach, ob eine bessere Anbindung mit öffentlichen Transportmitteln einen Einfluss auf die Gesundheit der Proband:innen haben könnte. Ein weiterer berücksichtigter Faktor war die so entstehende Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen.

Wer problemlos in den Nebenort kommt, fühlt sich besser

Für die Teilnehmenden reichte ein Abstand von etwa 24 Kilometern (15 Meilen) schon aus, um sich nach eigener Einschätzung gesünder zu fühlen. An der Befragung nahmen Bewohner:innen aus Nordengland teil, die allgemein schlechtere gesundheitliche Werte aufzeigen als der Rest Englands. In der Gegend ist der öffentliche Transport weniger gut ausgebaut. "Wir haben untersucht, ob es Verbindungen zwischen den Beschränkungen bei Reisen, die mehr als 15 Meilen entfernt vom Haus liegen, Demografie, dem Ort, der sozialen Partizipation und der wahrgenommenen Gesundheit der Bewohnenden gibt", erklärt Dr Paulo Anciaes, leitender Autor der Studie. "Wir haben herausgefunden, dass die Schlüsselvariable die Anzahl an verschiedenen Orten ist, die Menschen außerhalb ihrer lokalen Gegend besuchen. Was wiederum mit sozialer Partizipation und besserer Gesundheit verbunden ist."

Eine Altersgruppe war besonders betroffen

Menschen über 55 Jahren waren stärker von dem angesprochenen Zusammenhang zwischen Mobilität, Gesundheit und Sozialisierung betroffen. Innerhalb dieser Gruppe sorgten die Beschränkungen für ein weniger ausgeprägtes Sozialleben. Sie waren ebenfalls seltener in Klubs oder anderen Gesellschaften involviert. Das führe unter anderem dazu, dass mehr Menschen in Nordengland von Einsamkeit betroffen seien, so Anciaes. Ein Grund sei ebenfalls, dass Menschen oft aus der Gegend wegziehen würden und junge Menschen Arbeit und gute Reiseoptionen in den besser angebundenen Städten suchen. "Die Anzahl der Orte, die sie [die Bewohner:innen] besuchen können, ist klein, was zu weniger Sozialisierung und niedrigeren Gesundheitswerten führt", so der Forscher weiter. 

Ist schlechte Anbindung der Fehler?

Natürlich kann ein mangelhaft ausgebautes Transportnetz für Menschen ohne private Möglichkeiten eine Belastung darstellen. Wer kein Auto hat, aber gerne Freund:innen besuchen will, muss sich das dann sehr genau überlegen – oder darauf hoffen, dass der Besuch ins eigene Haus kommt. Gerade auf dem Land ist eine schlechte Anbindung auch in Deutschland oft noch ein Problem. Teilweise fahren nur wenige Busse täglich und das erschwert es nicht so mobilen Menschen Kontakte zu pflegen. Dabei machen uns gute Beziehungen glücklicher und gesünder. Es kann also für Menschen sehr wichtig sein. Einer Umfrage des Bundesagrarministeriums aus 2021 zufolge, auf die sich die Zeit beruft, nutzten nur 52 Prozent der Menschen in ländlichen Regionen Busse und Bahnen, in sehr ländlichen sogar nur 42 Prozent.

Verwendete Quellen: ucl.ac.uk, sciencedirect.com, zeit.de

lkl Brigitte

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