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Neue Studie Deshalb kann Alkohol in geringen Mengen das Herz stärken

Freunde stoßen mit Rotwein an: Deshalb kann Alkohol in geringen Mengen das Herz stärken
© Davide Angelini / Adobe Stock
Eine neue Gesundheits-Studie aus den USA hat untersucht, warum regelmäßiges Trinken in moderaten Mengen das Herz stärken kann – und kam zu einem überraschenden Ergebnis.

Alkohol ist ungesund – er schadet der Leber, erhöht das Risiko für Krebs, Demenz und andere Erkrankungen. Aber in verschiedenen Untersuchungen kamen Forschende trotzdem immer wieder zu dem überraschenden Ergebnis, dass geringe Mengen Alkohol einen positiven Effekt auf das Herz haben können. Lange dachten sie, das hänge mit Veränderungen im Blut zusammen. Eine neue Studie suggeriert aber nun einen anderen Zusammenhang. 

Studie zu Alkohol, Stress und dem Herzen: Überraschende Ergebnisse

Ein Team von Kardiolog:innen aus Boston hat für ihre Untersuchung die Trinkgewohnheiten von mehr als 50.000 Menschen analysiert. Dabei kamen sie erneut zu dem Ergebnis, dass diejenigen, die zwischen einem und 14 alkoholischen Getränken pro Woche zu sich nahmen, ein geringeres Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall hatten als diejenigen, die im Schnitt weniger als einen Drink pro Woche konsumierten. Dabei bezogen die Forschenden auch die Genetik und den Lebensstil der Proband:innen ein.

Darüber hinaus untersuchte das Team um Dr. Ahmed Tawakol Hirn-Scans von gut 800 dieser Menschen. Dabei stießen die Wissenschaftler:innen auf einen überraschenden neuen Aspekt: Die Teilnehmenden, die wenig bis moderat Alkohol konsumieren, wiesen geringere Stressreaktionen in der Amygdala auf. In diesem Teil des Gehirns werden Angst und Bedrohungen verarbeitet – Alkohol entspannt uns also. Und diese Besonderheiten im Gehirn korrelierten mit den geringeren Herzinfarkten und Schlaganfällen.

"Wir haben herausgefunden, dass diese Veränderungen im Gehirn von Menschen, die wenig bis moderat Alkohol zu sich nehmen, einen signifikanten Teil der herzschützenden Effekte erklären", erklärt Dr. Tawakol. Besonders Menschen, die eine Vorgeschichte mit Ängsten haben, zeigten diesen Zusammenhang. "Alkohol konnte bei Menschen, die unter Stress und Ängsten leiden, doppelt so stark das Risiko für Herzprobleme senken." Insgesamt reduzierte leichtes Trinken das Risiko um etwa 20 Prozent – bei Menschen mit Ängsten sogar um 40 Prozent.

Forschende stellen klar: Auch geringe Mengen Alkohol sind nicht unbedenklich

Allerdings machen die Forschenden deutlich, dass sie mit diesen Effekten auf keinen Fall dazu raten wollen, Alkohol zu trinken, um aktiv das Herz zu schützen. "Mit derselben Menge Alkohol, die vor Herzerkrankungen 'schützen' kann, sahen wir ein deutlich erhöhtes Risiko für Krebs", erklärt der Kardiologe Dr. Tawakol.

Stattdessen empfehlen die Mediziner:innen Sport und Meditation zum Stressabbau. Beide haben einen vergleichbaren Effekt auf unser Gehirn und können uns dabei helfen, Stress und Ängsten entgegenzuwirken. Gleichzeitig erhöhen diese Methoden aber nicht das Krebsrisiko – vermutlich helfen sie sogar dabei, die Gefahr zu senken.

Verwendete Quellen: cnn.com, theguardian.com, jacc.org

mbl Brigitte

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