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Überraschende Studienergebnisse Könnten ein paar Drinks besser fürs Gehirn sein als gar kein Alkohol?

Weingläser: Könnten ein paar Drinks besser fürs Gehirn sein als gar kein Alkohol?
© Stefanovic Mina / Shutterstock
Die Medizin weiß schon lange, dass Alkohol unserem Gehirn schadet. Aber ist das wirklich unter allen Umständen so? Eine Studie überrascht mit dem Ergebnis, dass moderater Konsum die kognitive Leistung sogar verbessern kann.

Zum Thema Alkohol und seinen Auswirkungen auf unsere Gesundheit gibt es unzählige Untersuchungen. Der wissenschaftliche Konsens ist in der Regel, dass zu viel davon schadet. Vor allem unser Gehirn büßt an Leistung ein und altert schneller, wenn wir zu oft und zu viel trinken. Aber was genau ist zu viel? Laut einer neurologischen Studie aus den USA soll moderates Trinken bei erwachsenen Menschen sich sogar positiv auf die kognitive Leistung auswirken.

Studie: Wie wirkt Alkoholkonsum auf das Gehirn?

Für die Untersuchung haben die Forschenden Daten von knapp 20.000 erwachsenen US-Amerikaner:innen im Rahmen der "Health and Retirement Study" der University of Michigan analysiert. Von den Teilnehmenden waren 60 Prozent Frauen und 40 Prozent Männer. Im Schnitt waren die Personen 61 Jahre alt. 35 Prozent von ihnen gaben an, Alkohol zu trinken – wiederum 85 Prozent von diesen Personen sahen sich als leichte bis moderate Trinker:innen.

Bei der Auswertung der Datensätze konnten die Forschenden feststellen, dass die Teilnehmenden der Studie, die nach eigener Aussage ein oder zwei Gläser eines alkoholischen Getränks pro Tag zu sich nahmen, langfristig eine bessere kognitive Gehirnleistung aufwiesen. Insgesamt zwölf Jahre wurden die Personen begleitet, dabei testeten die Wissenschaftler:innen sie regelmäßig auf ihre mentalen Fähigkeiten. Unter anderem haben sie die Worterinnerung, den geistigen Zustand und das Vokabular der Proband:innen gemessen.

Wer mäßig Alkohol konsumierte – bei den Frauen waren das unter acht Drinks pro Woche, bei den Männern unter 15 Getränken –, hatte ein besseres Erinnerungsvermögen für Wörter sowie einen besseren Wortschatz als die völligen Abstinenzler:innen.

Kognitive Leistung: Wie viel Alkohol ist wirklich förderlich?

Trotz dieser überraschenden Ergebnisse sollten wir die Schlussfolgerungen mit Vorsicht genießen. Denn viele andere Studien zeigen deutlich, dass schon geringe Mengen Alkohol das Gehirn nachhaltig schädigen können.

Darüber hinaus basiert die Studie auf der Selbstauskunft der Teilnehmenden – wie viel Alkohol sie tatsächlich getrunken haben, ist nicht sicher. Auch gibt es keine Infos zu ihrem sonstigen Lebensstil. Denn auch andere Aspekte können die Gehirnleistung beeinflussen, etwa unsere Ernährung, das Stresslevel oder genetische Faktoren.

Die meisten Mediziner:innen werden vermutlich gegen ein Glas Wein hin und wieder nicht viel einzuwenden haben. Aber wer zu viel und sehr regelmäßig Alkohol trinkt, schadet seiner Gesundheit – und zwar nicht nur dem Gehirn, sondern auch der Leber und dem Herz-Kreislauf-System. Es ist also eine Frage des richtigen Maßes.

Verwendete Quellen: businessinsider.com, jamanetwork.com

mbl Brigitte

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