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Neue Studie Dieser Altersgruppe können mehr als 7 Stunden Schlaf sogar schaden

Dieser Altersgruppe können mehr als 7 Stunden Schlaf sogar schaden: Frau im Schlafzimmer
© RossHelen / Shutterstock
Von klein auf hat man uns eingebläut, dass acht Stunden die optimale Schlafdauer seien. Dabei gibt es Lebensphasen, in denen wir deutlich weniger brauchen, wie eine Studie jetzt zeigt.

Zahlreiche Studien haben nachgewiesen, wie wichtig gesunder und vor allem ausreichend Schlaf für unsere Gesundheit ist. Denn wenn wir zu wenig schlafen und unsere Nachtruhe qualitativ schlecht ist – etwa weil wir oft aufwachen oder schlecht träumen –, altern wir schneller und schwächen unser Herz-Kreislauf-System. Wie lange wir täglich schlummern müssen, um uns fit und ausgeschlafen zu fühlen, ist ganz unterschiedlich. Bei den meisten Erwachsenen liegt die optimale Dauer aber irgendwo zwischen sechs und neun Stunden.

In einer neuen Studie haben Forschende der Universitäten Cambridge in England und Fudan in China nun untersucht, wie viel Schlaf wirklich förderlich für die Gesundheit ist. Dafür haben sie Daten von fast 500.000 Menschen in der Altersspanne von 38 bis 73 Jahren analysiert. Die Proband:innen wurden zu ihren Schlafgewohnheiten, zu ihrer mentalen Gesundheit und zu ihrem allgemeinen Wohlbefinden befragt. Zusätzlich haben sie mehrere kognitive Tests durchgeführt, und von 40.000 der Teilnehmenden hatten die Forschenden außerdem Neuroimaging-Daten, also digitale Abbildungen des Nervensystems, sowie genetische Informationen zur Verfügung.

Im mittleren Lebensalter sind 7 Stunden Schlaf für uns optimal

Das Ergebnis der Studie ist, dass sowohl zu wenig – und hier wird es vielleicht überraschend – als auch zu viel Schlaf offenbar die kognitive Leistung verschlechtern kann. Sieben Stunden scheinen für Menschen in der Altersklasse zwischen Ende 30 und Anfang 70 genau richtig zu sein. Die Personen, die deutlich kürzer oder länger als sieben Stunden pro Nacht geschlummert haben, litten beispielsweise mehr unter Depressionen und Angstzuständen und hatten eine geringere Aufmerksamkeitsspanne.

Die Forschenden erklären diesen Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und der Gehirnleistung mit der Unterbrechung des Tiefschlafs. Wer also länger als sieben Stunden schläft, aber unter schlechter Schlafqualität leidet – etwa durch häufiges Aufwachen –, der:die kann mit der langen Schlafdauer die negativen Folgen für das Gehirn nicht ausgleichen.

Qualität vor Quantität gilt auch beim Schlaf

"Guter Schlaf ist in allen Lebensphasen wichtig", so Prof. Barbara Sahakin, Neuropsychologin von der University of Cambridge und Mitautorin der großen Schlafstudie. "Aber besonders, wenn wir älter werden. Die Schlafqualität zu verbessern, kann für ältere Menschen entscheidend sein, um mental gesund zu bleiben und den kognitiven Abfall zu verringern."

Wie viel Ruhe du jede Nacht ganz individuell brauchst, um dich fit und ausgeschlafen zu fühlen, weißt du am besten selbst. Aber wer während der mittleren Lebensjahre das Gefühl hat, sehr viel Schlaf zu brauchen, sollte möglicherweise schauen, ob das Problem vielleicht weniger in der Schlafdauer begründet liegt als vielmehr in der Qualität.

Verwendete Quellen: cam.ac.uk, zeit.de

mbl Brigitte

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