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Enzyme Die Zündkerzen des Körpers

Eine Frau hält sich eine Ananas vor das Gesicht
© Evgeniya Porechenskaya/shutterstock
Ohne Enzyme wäre der Mensch nicht lebensfähig, denn der Körper benötigt die Proteinmoleküle für alle wichtigen Stoffwechselvorgänge und eine intakte Verdauung. Hier bekommt Ihr alle Infos über die lebenswichtigen Biokatalysatoren.

Inhaltsverzeichnis

Was sind eigentlich Enzyme?

Du kannst dir Enzyme als Katalysatoren des menschlichen Körpers vorstellen, die dafür sorgen, dass alle Stoffwechselvorgänge funktionieren können. Sie verantworten die Herstellung von Hormonen und Botenstoffen und bringen so zahlreiche biochemische Reaktionen in Gang. Dadurch können sie andere Substanzen so verändern, dass der Organismus sie verwerten kann.

Enzyme sind meistens Proteine, also Eiweiße. Sie sorgen dafür, dass dein Körper die lebensnotwendigen Stoffe aus der Nahrung erhält. Dafür spalten die Enzyme die Nahrungsbestandteile so auf, dass sie vom Körper verwendet werden können. Die Nährstoffe aus der Nahrung können dadurch in den Organismus gelangen. Eigentlich ganz schön clever!

Wie funktionieren Enzyme?

Falls du in Biologie nicht immer aufgepasst hast oder inzwischen fast alles wieder vergessen hast, fassen wir nochmal zusammen, wie diese tollen Enzyme funktionieren: Unter den geschätzten 15.000 bis 20.000 verschiedenen Enzymen im Körper hat jedes Enzym seine spezifische Funktion im Organismus. Es wirkt immer auf ein spezielles Substrat. Demnach kann ein Eiweiß spaltendes Enzym ausschließlich Eiweiß verdauen und kein Fett aufspalten.

Um ein Substrat aufzuspalten oder zu verändern, geht das Enzym immer eine kurzfristige Verbindung mit dem jeweiligen Substrat ein (Enzym-Substrat-Komplex). Anschließend kehrt das Enzym in seine ursprüngliche Struktur zurück. Ex und hopp auf Biochemie-Ebene.

Die 3 hauptsächlichen Enzymgruppen

Es gibt drei verschiedene Kategorien an Enzymen: die Verdauungsenzyme, die Nahrungsenzyme und die Stoffwechselenzyme. Während Verdauungsenzyme und Stoffwechselenzyme vom Körper selbst produziert werden, nimmt der Mensch Nahrungsenzyme über den Konsum roher Lebensmittel zu sich.

Verdauungsenzyme

Diese Proteine werden in der Bauchspeicheldrüse, dem Magen, dem Dünndarm und den Speicheldrüsen der Mundhöhle hergestellt. Dort spalten sie die Nahrungsmoleküle in ihre Grundbausteine auf und sorgen somit dafür, dass sie dem Stoffwechsel zur Verfügung stehen.

Besonders wichtig für die Produktion zahlreicher Verdauungsenzyme ist die Bauchspeicheldrüse. Sie produziert unter anderem Amylasen, die Kohlenhydrate in Einfachzucker umwandeln, Lipase, die aus Fetten Glycerin und einfache Fettsäuren herstellen und Proteasen, die Eiweiße in Aminosäuren spalten.

Nahrungsenzyme

Diese Gruppe der Enzyme ist in rohen, frischen Lebensmitteln enthalten. Nahrungsenzyme wirken wie die Verdauungsenzyme. Der Vorteil: Sie helfen direkt bei der Verdauung der konsumierten Lebensmittel. Bei Verzehr von frischem Obst und rohem Gemüse werden bis zu 70 Prozent der Lebensmittel direkt von den enthaltenen Enzymen selbst verdaut. 

Werden die Lebensmittel allerdings gekocht, zerstört die hohe Temperatur die Enzyme. Für eine gute Enzymversorgung ist es daher wichtig, Rohkost zu sich zu nehmen. Diese sollte möglichst abwechslungsreich sein, um eine Versorgung mit den unterschiedlichen Enzymen zu gewährleisten. Besonders enzymreiche Obstvarianten sind Bananen, Ananas, Feigen, Birnen, Papaya und Kiwis. Unter den Gemüsearten haben vor allem Brokkoli, Tomaten, Gurken und Zucchini einen hohen Enzymgehalt.

Stoffwechselenzyme

Diese Enzymgruppe kommt im gesamten Körper vor. Sie werden also in den Zellen, den Organen, den Knochen und im Blut produziert. Nur durch sie können die Organe wie Herz, Nieren und Lunge überhaupt funktionieren, denn sie sind für die Steuerung der Organe mitverantwortlich. Die Stoffwechselenzyme sorgen dafür, dass die Nährstoffe aus der Nahrung ihre volle Wirkung entfalten können. Sie helfen also dabei dem Körper Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Hormone zur Verfügung zu stellen.

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Wirkung von Enzymen auf die Haut

Enzyme sind wichtig für alle wichtigen Prozesse innerhalb des Körpers. Aber die fleißigen Biokatalysatoren helfen nicht nur innerlich, sondern können auch äußerlich angewendet haben. Menschen, die unter Akne oder sensibler Haut leiden, können mithilfe eines Enzym-Peelings zur Verbesserung des Hautbildes beitragen. Ein Enzym-Peeling ist besonders schonend, da die Haut nicht mechanisch abgerubbelt wird, sondern wie eine Maske aufgetragen wird. Trotzdem ist es wichtig, die Einwirkungszeit nicht zu überschreiten, da eine biochemische Reaktion auf der Haut stattfindet.

Das Peeling besteht meist aus Enzymen von Früchten, die Fette und Proteine aufspalten können. Sie lösen abgestorbene Hautpartikel und beseitigen überschüssigen Talg. Nach der Anwendung können Rückstände des Peelings gründlich mit Wasser entfernt werden können. Enzym-Peelings sind frei verkäuflich und meist sehr hautschonend. Trotzdem sollte es nicht häufiger als einmal die Woche durchgeführt werden, damit die schälende Wirkung nicht zu stark ausfällt.

Quellen:

Brigitte

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