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Stiftung Warentest: Jedes zweite Olivenöl ist mangelhaft

Stiftung Warentest: Jedes zweite Olivenöl ist mangelhaft
© Fotografiche/shutterstock
Ein herber Schlag für die Olivenöl-Branche: 13 von 26 Produkten fallen bei Stiftung Warentest durch. Lediglich ein Öl bekam die Note "gut" – und das ist mit 40 Euro je Liter auch kein Schnäppchen.

Olivenöl gehört für viele Menschen zur Basisausstattung in der Küche, immerhin ist es gut für unsere Gesundheit. Studien haben gezeigt, dass Olivenöl als Grundlage der Mittelmeerdiät gut für Herz und Kreislauf ist - und den Cholesterinwert senkt. Umso bitterer sind nun die Ergebnisse des aktuellen Stiftung Warentest-Berichts. Untersucht wurden 26 Öle zwischen 5,35 und 40 Euro pro Liter, die die Bezeichnung "nativ extra" oder "olio extra vergine di oliva" tragen. Die Bezeichnungen stehen für allerhöchste Qualität – Verlass ist darauf leider nicht.

Welche Olivenöle sind empfehlenswert?

Die Tester untersuchten die Olivenöle auf sensorische und chemische Qualität, darüber hinaus wurden die Produkte auf Verpackung, Deklaration und Schadstoffe untersucht. Das Ergebnis: 13 von 26 Olivenölen erhielten die Note "mangelhaft". Darunter sind vier der sechs getesteten Bio-Olivenöle. Bei den durchgefallenen Produkten lag mindestens einer der folgenden Kritikpunkte vor: Kennzeichnungsmängel, Schadstoffbelastungen, sensorische Mängel oder Diskrepanzen zwischen Herkunftsangabe und Laboranalyse.

Die Note "ausreichend" erhielten drei Produkte, neun Olivenöle zwischen 14,20 und 20 Euro pro Liter wurden mit "befriedigend" bewertet. Darunter: das Bio-Öl Rapunzel Kreta P.G.I Chania Kritis (18 Euro), Monini Gran Fruttato (14,20 Euro), Hacienda Iber Arbequina (16 Euro) und Piccardo & Sayorè 100% Italiano (20 Euro). Nur ein Olivenöl erzielte die Gesamtnote "gut" – das Picual Extra virgin olive oil von O-Med. Kostet 40 Euro pro Liter, stammt aus Spanien und ist nur im Feinschmeckerhandel zu bekommen.

Mineralöle, Pestizide und Co.

Die Prüfer von Stiftung Warentest untersuchten die jeweiligen Olivenöle auch auf Schadstoffe wie Mineralöle, Weichmacher, Pestizide und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Das Ergebnis: Eine Vielzahl der Testprodukte ist belastet.

In 20 getesteten Olivenölen wiesen die Tester Pestizide nach, bei den meisten handelte es sich dabei um Insektizide. Sechs Produkte enthalten eine hohe Konzentration von Mineralölen. Vier davon waren mit dem möglicherweise krebserregenden Mineralöl-Kohlenwasserstoff-Typ Moah belastet. Laut Testern gehe dennoch keine akute gesundheitliche Gefahr von den Olivenölen aus.

Folgende Produkte enthielten Mineralöle:

  • Alnatura Italienisches Olivenöl nativ extra (Bio)
  • Gaea Region Kalamata Peleponnes Natives Olivenöl extra
  • Herdade Paço do Conde Portugal Natives Olivenöl extra (hoch belastet)
  • L’Estornell Arbequina-Picual Natives Olivenöl extra (hoch belastet)
  • Livio Natives Olivenöl extra 100% griechische Koroneiki-Oliven (hoch belastet)
  • Mani Bläuel Kalamata g. U. Olivenöl nativ extra (Bio, hoch belastet)

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