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Serotonin-Syndrom: Ursachen und Behandlung

Serotonin-Syndrom: Medizinische Akte zu Serotonin
© designer491 / Shutterstock
Das Serotonin-Syndrom enthält viele Symptome und kann lebensbedrohlich sein. Alles zu Ursachen und Therapie erfährst du hier.

Serotonin-Syndrom: Einleitung

Hinter dem Serotonin-Syndrom versteckt sich keine Krankheit im klassischen Sinne. Das Syndrom enthält stattdessen viele Symptome, die durch den Botenstoff Serotonin entstehen.

Dabei handelt es sich um einen Überschuss an Serotonin, der vor allem durch Medikamente, wie beispielsweise Antidepressiva, häufig ausgelöst wird.

Serotonin-Syndrom: Was ist Serotonin?

Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff für das Nervensystem und wichtig für unsere Emotionen oder das Gedächtnis. Wie du Serotonin erhöhen kannst, liest du in diesem separaten Artikel.

Körpergeräusche

Serotonin-Syndrom: Symptome

Die Beschwerden von dem Syndrom können vielfältig sein, da Serotonin an mehreren Stellen des Körpers vertreten ist.

Der US-Psychiater Sternbach teilt die Symptome in drei Bereiche ein:

  1. Vegetativ: Patienten sind von Fieber und Schüttelfrost betroffen. Dazu kommen Übelkeit, Migräne, Schwitzen und ein erhöhter Puls sowie Blutdruck.
  2. Muskeln und Nerven: Patienten mit der Diagnose Serotonin-Syndrom leiden unter einem kritischen Zusammenspiel von Muskeln und Nerven. Dieses kann zu einem Zittern (Tremor) und Muskelzuckungen führen.
  3. Psychisch: Da das Serotonin-Syndrom das Nervensystem beeinflusst, leiden Patienten häufig unter Stress, Bewegungsdrang oder sogar Koordinationsproblemen.

Serotonin-Syndrom: Wirklich lebensbedrohlich?

Ohne rechtzeitige Diagnose und Therapie kann das Syndrom lebensbedrohlich sein, da beispielsweise kontinuierliche Herzrhythmusstörungen auftreten können. Ebenso kann es zu epileptischen Anfällen oder der Bildung von Blutgerinnseln kommen.

Wenn der Verlauf der Symptome tödlich endet, dann liegt das meistens an einem Versagen mehrerer Organe.

Serotonin-Syndrom: Ursachen

Die Ursache für das Syndrom liegt in einer verstärkten Nutzung diverser Medikamente, Rauschmittel oder auch Nahrungsergänzungen. In der Konsequenz wird Serotonin freigesetzt, dessen Abbau blockiert oder die Wiederaufnahme gehemmt (SSRI).

Dokumentiert ist die Verbindung von Antidepressiva und dem Serotonin-Syndrom. Die folgende Tabelle zeigt eine unvollständige Liste potenzieller Auslöser auf. Dabei sind Triptane durchaus umstritten als Ursache.

  • SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer): Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin etc.
  • Triptane: Eletriptan, Naratriptan, Oxitriptan etc.
  • Antiepileptika: Carbamazepin, Valproat
  • Nahrungsmittelergänzungen: Tryptophan, S-Adenosylmethionin
  • Rauschmittel: Cocain, LSD, Psilocybin

Serotonin-Syndrom: Diagnose

  • Leichte Symptome können schnell übersehen oder unterschätzt werden, da man sich kaum in Verbindung der Medikamente einordnet oder insgesamt kaum etwas über das Syndrom weiß.
  • Eine Diagnose ergibt sich aufgrund einer Medikamentenanamnese und klinischen Zeichen. Alternativ kommt auch das maligne neuroleptische Syndrom, die maligne Hyperthermie oder beispielsweise eine Vergiftung in Frage.

Serotonin-Syndrom: Behandlung

  • Als erste Maßnahme setzen Ärzte sofort die Medikamente ab, die mit dem Serotonin-Syndrom in Verbindung stehen könnten. Bei einer nur leichten Ausprägung des Syndroms reicht das in den meisten Fällen schon aus.
  • Bei schwereren Fällen werden auf der Intensivstation diverse Parameter (z. B. Blutdruck) überwacht und Patienten sogar teilweise in einem künstlichem Koma versorgt.
  • Bei schneller und zeitnaher Behandlung haben Patienten gute Chancen auf Heilung. Die Dauer der Genesung hängt individuell von den auslösenden Medikamenten und deren Wirkungen ab.

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