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Zu viele Selfies sind ungesund! So gefährlich ist "Selfitis"

Selfie-Sucht: Frau macht ein Selfie
© Khomenko Maryna / Shutterstock
Selfies sind in. Auch für Psychologen werden die digitalen Selbstbildnisse immer interessanter. Schon jetzt sind sich die meisten Forscher einig: Zu viele Selfies sind ungesund!

Ein Selfie vor dem Brandenburger Tor, eins am Abend in der Badewanne, eins mit dem ersten Eis des Jahres und dann noch mal eins, weil die Augen gerade so schön strahlen – kommt dir bekannt vor? Dann könnte es sein, dass du unter "Selfitis" leidest, dem Zwang, übermäßig viele Selfies zu machen.

Diese 6 Dinge triggern Selfie-Süchtige am häufigsten

Die zwei indischen Forscher Janarthanan Balakrishnan und Mark Griffiths haben in einer psychologischen Studie die Persönlichkeitsstruktur von 700 Studenten untersucht, die "übermäßig viele" Selfies machen. "Übermäßig viel" bedeutete in dem Fall zwischen einem und acht Selfies pro Tag.

Wie sich herausstellte, wiesen die meisten der Probanden psychologische Auffälligkeiten auf, die an eine Sucht erinnern. Viele nutzten Selfies, um gewisse Bedürfnisse zu kompensieren, so die Forscher. Demnach seien die sechs häufigsten Selfie-Trigger:

  • Aufwertung der eigenen Umgebung und Erlebnisse 
  • Sozialer Wettbewerb (Streben nach Likes in Sozialen Medien)
  • Wunsch nach Aufmerksamkeit
  • Stimmungsaufhellung (Probanden machten Selfies zur Entspannung oder gegen eine depressive Verstimmung)
  • Selbstaufwertung (Selfie schöner als Spiegelbild)
  • Gruppenzwang

In all diesen Fällen diene das Selfie den Probanden dazu, eine Art Druck loszuwerden. Zum Beispiel den Druck, ständig etwas Einzigartiges zu erleben, das als Erinnerung festgehalten werden muss. Oder den Druck, immer gut auszusehen und happy zu sein. 

Drei Grade der Selfie-Sucht

In ihrer Testgruppe stellten Griffiths und Balakrishnan drei unterschiedliche Typen von Selfie-Sucht fest.

  1. Wer an der Borderline-Selfitis leide, mache mindestens drei Selfies pro Tag, jedoch ohne sie anschließend zu posten. Das traf auf 34 Prozent der befragten Studenten zu.
  2. 40 Prozent der Teilnehmer litten unter akuter Selfitis – sie machten ebenfalls drei Selfies am Tag, posteten sie dann aber auch.
  3. Bei weiteren 24 Prozent der Probanden stellten die Wissenschaftler eine chronische Selfitis fest, also einen krankhaften Zwang, ständig Selfies zu machen und mindestens sieben am Tag zu posten.

Einige der befragten Probanden gaben an, Selfies im Schnitt mindestens 20 Minuten lang zu bearbeiten, bevor sie sie posten. Andere gestanden, dass sie sich auf den digitalen Selbstbildnissen einfach besonders hübsch finden und dadurch an Selbstbewusstsein gewinnen.

Also: Bevor wir das nächste Mal zum Handy greifen, um ein Selfie zu machen, sollten wir vielleicht erst in uns hinein hören und uns fragen, was wir damit eigentlich bezwecken. Denn uns schön finden, akzeptiert fühlen und unser Leben wert schätzen können wir jawohl auch so – ganz ohne Selfies. 💃

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